Das Mär von den ausländischen Fachkräften is so eine wunderschöne Erzählung, die man fast geneigt ist zu glauben. Nur stimmt sie nicht und für die Zukunft ist sie unrealistisch.
Die Fachkräfte mit dem Qualifikationsniveau die wir benötigen, kommen aus Ländern die alle ähnliche demographische Probleme und Fertilitätsraten haben wie Deutschland. Kurz: Diejenigen, die was drauf haben, werden in ihren Ländern selbst gebraucht. Punktesystem hin, Ländermarketing her.
Darüber hinaus sind die Deutschen überwiegend besserwisserische, tendenziell fremdenskeptische Menschen - vor allem wenn einer die Sprache nicht spricht. Die Bürokratie ist ne Katastrophe und die Anerkennung ausländischer Abschlüsse ist das ebenfalls. Das und vieles mehr führt dazu, dass jedes Jahr viele ausländische Fachkräfte Deutschland wieder veralssen.
Besser wird es nicht, denn warum sollen die denn ausgerechnet zu uns kommen?
Unser Forschungsumfeld ist mittelmäßig, ebenso die digitale Wettbewerbsfähigkeit und im Kriminalitätsindex sind wir schlecht. Bildungstechnisch haben wir den Anschluss verloren (2030 kommen 55% der MINT Absolventen aus Indien und China und nur 2,4% aus D) und lt. ifo Institut haben fast 1/4 der jugendlichen keine grundlegenden schulischen Fähigkeiten und mit der LMU München is nur eine Uni unter den Top50 der Welt. Das Gesundheitssystem ist hart an der Grenze und in Altenheimen und Krankenhäusern herrscht Notstand was Personal anbelangt.
Der liebe Herr Rüttgers wollte uns aus seinem "Zukunftsministerium" heraus schon um die Jahrtausendwende weismachen, dass jetzt dann Inder zu uns kommen. Wir sollen doch lieber unsere Kinder an die Computer setzen (den dämlichen Wahlkampfslogan spare ich mir). Fazit: Es kamen keine Inder und die Kinder sitzen zwar an den Computern, aber nicht so, wie sich das der Herr Rüttgers vorgestellt hat.
Im Gegenteil: Jedes Jahr wandern ca. 250.000 hochqualifizierte Fachkräfte aus D ab. Wäre ich heute nochmal jung und würde das Glück suchen: Ich wäre sofort weg.
