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Zitat von keko#
Lieber Trimichi,
ich bleibe Optimist und gehe davon aus, dass die Menscheit den Klimawandel überwinden wird. Ich befürchte allerdings, dass es zu "Reibungsverlusten" kommen wird und der Druck auf die entscheidenden Personen (rich men north of Richmond ;-) noch nicht groß genug ist.
Lernen könnten wir aus der Geschichte und von der Wissenschaft. Meines Wissens gab es bereits 5 große Massen- und Artensterben. Ich befürchte diesmal ist erstmals der Mensch selbt das auslösende Moment. Erleben würde ich das freilich nicht mehr.

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Lieber keko#,
stimme dir im Grossen und Ganzen zu, zumal du nicht so konkret wirst.
Weil du Geschichte als Stichwort erwaehntest und Wissenschaft zudem, ja, wir koennten (Konjunktiv) aus der Geschichte lernen. Denn alle Hochzivilisationen sind bekanntlich verschwunden. Wie das eben so gewesen ist durch Umweltzerstoerung Beispiel Mayas (Schaffung unguenstiger Umweltbedingungen durch Monokulturen) oder auch durch Korruption Beispiel antikes Rom. Andere Hochkulturen wurden durch Kriege vernichtet. Selbst die Pharaonen haben nicht ueberlebt als gottgleiche Priester ihrer Zeit. Interessant auch die Osterinsel. Heute weis man, dass die Menschen dort ausgestorben sind - Nachweis anhand von Pollenablagerungen im Sediment eines Sees, die ein Abblid der vegetativen Verhaeltnisse gaben, und bestimmte Pollen von Baeumen binnem Kurzem nicht mehr vorkamen - weil diese dort alles abgeholzt hatten.
Heute leben wir in einer globalen Hochzivilisation, die Ursachen koennten dieselben sein, Umweltzerstoerung und Korruption, hinzu kommt die Akkumulation von Wissen als Chancen (z.B. Internet, KI) und Risiken (z.B. Kernwaffen). Vllt haette ich ergaenzen muessen, dass Habermas nicht beruecksichtigt hat in seinen 3200-seitigem, letztem Werk in zwei Baenden, dass die Herrschenden oder entscheidenden Personen nicht vernuenftig handeln? Meint zumindest ein rennomierter Professor fuer politische Psychologie (AT = Bruder; Ort = Berlin) in einen von ihm herausgegebenen 600-seitigem Waelzer, der die Erkenntnisse dieser relativ jungen Subdisziplin uebersichtlich buendelt und darstellt.
Auch Genusslaeufer sieht nicht alles so negativ. Ich glaube auch, dass wir das schaffen mit der Klimaneutralitaet. Nur wie? Das scheint die grosse Frage zu sein.
"Reibungsverluste" ist gut gewaehlt als Umschreibung. Wie hoch waeren diese? Wie hoch waeren vernueftige Reibungsverluste? Oder anders approximiert: kann man den Menschen sich selbst ueberlassen, indem nichts unternommen wird, und sich die Politik der Vergangenheit (Untergang diverser, und auch aller bekannten Hochkulturen) wiederholte nur eben im globalen Massstab? Bedeutete ein regulativer Eingriff niedrigere Reibungsverluste und liese sich dieser ethisch begruenden?
BG