Als Befürworter der direkten Demokratie und Volksabstimmungen freut mich dieses Abstimmungsergebnis aus Ecuador, gegen die Macht der Regierung und des Konzern Texacos erzielt, besonders, abgesehen vom Erfolg für den dortigen Schutz des Regenwaldes.
Historischer Sieg: Als erstes Land sagt Ecuador Nein zum Erdöl. 116 Milliarden Liter Erdöl lagern im artenreichsten Teil des Amazons. In einem beispiellosen Referendum wurde die Förderung nun gestoppt. Ist es der Anfang vom Ende des schwarzen Golds?
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Am letzten Sonntag stimmten die Ecuadorianer:innen mit überwältigender Mehrheit gegen Ölbohrungen in einem Teil des Yasuní-Nationalparks, dem artenreichsten Gebiet des bedrohten Amazonas-Regenwaldes, der immer schneller irreversiblen Kipppunkten entgegensteuert.
Fast 60 Prozent der Wähler:innen sprachen sich in einem verbindlichen Referendum gegen Ölbohrungen im sogenannten Block 43 des Nationalparks aus, in dem indigene Stämme leben – wie die Tagaeri und Taromenane, zwei der letzten Gemeinschaften der Welt, die sich freiwillig in Isolation befinden – sowie Hunderte von Vogelarten und mehr als tausend Baumarten ihre Heimat haben. Die Associated Press berichtete: Das Ergebnis ist ein schwerer Schlag für den ecuadorianischen Präsidenten Guillermo Lasso.
Mit mehr als 5,4 Millionen Stimmen für den Förderstopp und 3,7 Millionen Stimmen dagegen ist es der größte, durch eine demokratische Abstimmung herbeigeführte Sieg gegen die fossile Energiewirtschaft nicht nur in Lateinamerika, sondern wohl auch in der Welt.
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Ob das Ergebnis sich in der Zukunft behauptet, muss sich allerdings noch zeigen. Allzuoft werden demokratische Abstimmungsergebnisse, widersprechen sie den Interessen der Mächtigen, mit diversen Manövern umgangen.