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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Klimawandel: Und alle schauen zu dabei
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Alt 24.08.2023, 16:25   #11740
keko#
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Registriert seit: 06.11.2015
Beiträge: 19.470
Zitat:
Zitat von Genussläufer Beitrag anzeigen
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Dass die Landsenken über die Zeit abnehmen ist völlig klar. Beim Ozean scheint es entsprechend andere Einflüsse zu geben als den Druckausgleich. Die Versauerung ist auch klar. Da haste mir einen echten Klops mitgegeben. Das macht (leider) neugierig
Wenn du neugierig bist: technisch gesehen ist es so, dass man die Erdkugel horizontal und vertikal mit Zellen überzieht. Meines Wissens sind es Millionen. In jeder Zelle gibt es hunderte physikalische Parameter, die wirken. Eine Zelle wirkt sich auf die Nachbarzelle aus ("Randwertprobleme"). Eine Änderung des Parameters p1 in Zelle z1 kann also Auwsirkungen auf Zelle z2 haben. Dies alles ist zeitlich dynamisch und gekoppelt. Vielleicht kannst du dir nun vorstellen, warum Rechner im Petaflopbereich (10 hoch 15) schon mal mehrere Wochen brauchen.

Bei Wettermodellen kommt hinzu, dass sie sog. "chaotische Systeme" sind ("Anfangswertprobleme"): kleine Änderungen in den Anfangsbedinungen können "hinten" große Auswirkungen haben. Das ist der Grund, warum man bei der Wettvorhersage (z.B. "Temperatur für die nächste Woche") Grenzen nach oben und unten sieht, deren Spanne immer größer wird. Beim Klima spielen zusätzlich Meere und Eis eine größere Rolle. Hinzu kommt, dass Klimamodelle über einen längeren Zeitraum laufen.

Es ist daher wichtig und richtig, dass es weltweit verschiedene Forscher und konkurierende Klimamodelle gibt, denn so hat man die Möglichkeit, für das Klima wahrscheinliche Verläufe zu mitteln. Kritik ist ebenso erwünscht, dann somit macht man die Modelle besser.

Grundsätzliche Probleme enstehen, da man die Wirklichkeit mathematisch modelliert. Auch sind manche Gleichungen dabei bisher nicht bewiesen. Ein weiteres Problem besteht, da man nicht weiß, ob man alle physikalischen Parameter erwischt hat. Mathematisch gesehen ist es ein System partieller Differentialgleichungen als Anfangs- und Randwertproblem. Das lässt sich "geschlossen" (als Formel) nicht lösen. Es geht nur "numerisch" (zahlenmäßig). Mit Modellen errechnet man worst case und best case Fälle. Ebenso kann man signifkante Parameter errechnen, oder Paramter "gewichten" und sehen, was passiert. Man füttert die Rechenmaschinen nicht nur mit vergangenen Daten um "rückwärts" zu rechnen, sondern auch mit aktuellen.

Das alles ist der Grund, warum es immer mal wieder Änderungen in den Modellen geben kann. Das ist völlig normal. Ähnliche Techniken verwendet man bei Wirtschaftvorhersagen, Corona, Bevölkerungswachstum usw. Es hat sich bewährt und wird nicht ernsthaft in Frage gestellt.
Einer, der es wissen müsste, sagte mal (sinngemäß): "Jedes Modell ist immer nur eine mehr oder weniger schlechte Annäherung an die Realität. Aus einem weniger schlechten Modell lassen sich aber die richtigen Schlüsse ziehen."

Amen

Geändert von keko# (24.08.2023 um 16:33 Uhr).
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