Ich finde, das sieht gar nicht so schlecht aus. Auf keinen Fall "richtig übel". Was Du hast, das vielen fehlt, ist Rhythmus. Den solltest Du Dir bewahren, während Du den Rest verbesserst.
Dein Körper scheint bis zum Hintern auch ganz gut im Wasser zu liegen.
Was ich nicht dramatisch finde, ist die Rückholphase und das Aufklatschen des Armes aufs Wasser. Klar geht das schöner und etwas effizienter, aber das ist das geringste Problem. Ich würde nicht riskieren wollen, für die Schönheit des Handeintritts die vorhandene Dynamik zu verlieren.
Hier einige Punkte, die ich ändern würde, teilweise wurden diese bereits genannt, aber ich liste sie trotzdem auf, sortiert nach Wichtigkeit aus meiner Sicht:
- Es ist in Ordnung, dass die Hände beim Anstellen nach außen wandern (vielleicht nicht ganz so weit), dann muss ihr Weg aber diagonal unter den Körper gehen. Deine Hände gehen stattdessen weit außen am Körper entlang.
- Du brichst die Druckphase sehr früh ab, was vermutlich eine Folge der seitlichen Armführung ist, weil Du spürst, dass Du dort keine Kraft mehr entwickeln kannst oder es in der Schulter schmerzt. Konzentriere Dich auf Druckphase und Abdruckphase unter(!) dem Körper. Die Hand sollte auf Höhe des Oberschenkels aus dem Wasser kommen, nicht beim Bauchnabel.
- Dein Kopf ist sehr unruhig. Der Blick geht bei jedem zweiten Zug komplett zur gegenüberliegenden Wand. Das ist schon fast Wasserballkraul. Schau nach unten und hebe den Kopf nicht an.

Bildinhalt: Wasserballkraul
- Du hältst den Blick bei der Atmung viel zu lange zur Seite. Wenn die Hand in der Rückholphase am Kopf vorbeigeht, sollte der Blick schon wieder unten sein. Der lange Blick zur Seite sorgt auch dafür, dass Deine Rotation sehr ungleichmäßig ist, weil Du die rechte Seite sehr, sehr lange offen halten musst. Dadurch verkümmert auch das Anstellen des linken Armes und die Armbewegung links ist noch ineffizienter als die des rechten Armes.

Bildinhalt: Suboptimale Blickrichtung
Bei Zügen mit Atmung rotiert der Schultergürtel sehr stark, bei Zügen ohne so gut wie gar nicht. Das sind die Züge, bei denen Du Wasserballkraul schwimmst. Das trägt vermutlich dazu bei, dass Dein Körper eine seitliche Schlingerbewegung macht, die nicht hübsch aussieht und unproduktiv ist.
Irgendwo zwischen den beiden Extremen sollte sich das Ganze abspielen. Versuche mal auf die andere Seite zu atmen, selbst wenn es nur im Training ist, also eine Bahn links, eine Bahn rechts.
- Die Bewegung am Ende der Rückholphase sollte nach vorne, nicht nach innen gerichtet sein. Sprich: Ziele mit der Hand auf einen Punkt vor der Schulter, nicht vor dem Kopf.
- Die Beine, speziell das rechte, könnten noch etwas höher kommen und der Beinschlag ist nicht gleichförmig. Das linke Bein ist aktiv, das rechte zuckt nur etwas mit. Beim Einschwimmen ein paar hundert Meter Kraul-Beine einzuschieben, mit Fokus auf Hüftstreckung, hat noch keinem geschadet und schult die Wahrnehmung.
- Stoppe die Uhr erst nach dem Anschlagen, nicht während Du zur Wand trudelst. Die Bahn ordentlich zu beenden ist wichtiger als eine Zwischenzeit bei 48 m zu haben.

Schwimme vielleicht ab und zu mal ohne Uhr, um Dir das abzugewöhnen.

Triathlon: Die fünfte Disziplin
Ansonsten wären natürlich Aufnahmen von der Seite unter Wasser deutlich aussagekräftiger, aber ich glaube, Du hast hier von einigen schon brauchbare Rückmeldungen bekommen.
Generell würde ich mir "verlängerte Antriebsphase" statt "Gleiten" als Ziel setzen. Mehr Druck und mehr Länge sieht hinterher vielleicht aus wie Gleiten, macht aber in der Herangehensweise und im resultierenden Tempo einen enormen Unterschied.
Das alles ohne Gewähr. Wenn es jemand besser weiß, wird er oder sie sich schon melden.
Viel Erfolg weiterhin!