Zitat von hanse987
Mit ein paar Tagen Abstand mein Bericht zur Challenge Roth.
Am letzten Freitagnachmittag ging es nach Roth. Direkt zur Registrierung und zur Überraschung nur etwa 5 Minuten Wartezeit. Anschließend zum Garmin Messestand, denn meinen Startplatz habe ich bei Garmin gewonnen. Ein nettes Gespräch mit dem Standleiter gehabt und auch noch ein Bild für Social Media gemacht.
Der Samstag begann mit der Wettkampfbesprechung Mittags im Stadion und die wichtigsten Infos aufgesaugt. Nachmittags zum Schwimmstart zur Radabgabe. Da einige Teile erst am Donnerstag final am Rad montiert wurden, gab es erst mal eine Testfahrt. Da alles problemlos funktionierte ging zum Check-In. Der Wettkampfrichter kontrolliert nur ob die Startnummern aufgeklebt waren und ob mein Flaschenhalter am Lenker fest montiert ist. Der Radplatz war nahezu optimal, denn der Weg zum Rad war aus dem Zelt ohne großen Umweg zu laufen und fast auf direkten Weg zum Ausgang von T1.
Sonntagmorgen um 5Uhr in die Wechselzone und gleich das Fahrrad abfahrbereit ausgestattet. Währenddessen kam der FMMT auch zu seinem Fahrrad welches fast direkt neben meinem stand. Schön wenn man sich nach Jahren wieder mal persönlich trifft. Da ich eine schwere Blutgerinnungsstörung habe, durfte ich als Teilnehmer mit Behinderung in Startgruppe 3 um 6:50 starten. Ganz entspannt in den Neo geschält, aber wie schon vor 5 Jahren fast zu spät ins Wasser gehüpft. Ich glaube dies lerne ich nicht mehr! Nach kurzem warten fiel auch schon der Startschuss. Da im 5 Minuten Rhythmus schnelle Teilnehmer hinter mir starteten, hab ich mich etwas von der Ideallinie fern gehalten. Leider habe ich niemanden gefunden, bei dem ich ein paar Meter im Wasserschatten hätte mitschwimmen können. Mit entspannten 1:21 bin ich aus dem Kanal gestiegen. Nach einem richtig schnellen Wechsel ging es auf die Radstrecke.
Die erste Radrunde lief gut. Es war viel an der Strecke los, aber der Solarer Berg in der ersten Runde ist einfach unerreicht. Die zweite Radrunde war zäher, was den recht geringen Radumfängen und dem stärker werdendem Wind geschuldet war. Die Verpflegung mit etwa 80g Kohlenhydrate pro h ging auch halbwegs gut runter. Nur eine verlorene Wasserflasche zwischen zwei Verpflegungspunkten war der einzige Fauxpas. Nach 5:46 war ich in T2. Zeit ganz OK, aber etwas schneller wäre schön gewesen! In T2 ging das Suchen meines Beutels los. Wahrscheinlich waren die Helfer nicht gewohnt, dass einer wie in einem Ligawettkampf in die Wechselzone stürmt. Nach einer halben Ewigkeit (gefühlt zumindest) war der Beutel endlich da. Schnell alles angezogen, Uhr ran, etwas Sonnencreme in den Nacken schmieren lassen und schon ging es raus aus dem Zelt.
Faszinierend finde ich immer in T2 den Gedanken "jetzt nur noch einen Marathon", wenn man bedenkt, dass es sehr viele Leute gibt die nie einen Solomarathons überstehen würden. Bis zur 15km Marke war alles noch im Plan, aber jetzt begannen die Gehpausen. Dazwischen waren aber auch wieder kurze schnelle Laufabschnitte möglich. An jeder Verpflegungsstelle hab ich mir rein gestopft, nach was der Körper so verlangte. Der Magen hat es halbwegs gut vertragen. Nur ein Powerbar Mojito Gel, welches den ganzen Tag in der Sonne lag, war richtig ekelhaft! Beim Einlauf in die kleine Ehrenrunde bei etwa KM 28 habe ich dann Arne abgeklatscht. Zu Beginn der letzten 10km auf den Mount Büchenbach war Kampfwandern angesagt, was aber um mich rum eine ganze Menge andere auch fabriziert haben. Der Rückweg ging wieder etwas schneller, aber teilweise musste ich trotzdem dazwischen kurz gehen. Bei KM 41 habe ich Arne nochmals abgeklatscht. Kurz vor den Zielbereich ging es mit den Emotionen los, die mich bis zur Ziellinie nicht mehr los ließen. Beim Einlauf in Stadion selbst fiel die ganze Anspannung ab und man kann es auch ein wenig genießen. Nach 4:20h und einer Gesamtzeit von 11:34h habe ich die Ziellinie überschritten. Auch wenn ich jetzt zum dritten Mal in das Stadion einlaufen durfte, war es dieses Mal irgendwie besonders, weil ich für ein Finish noch nie so kämpfen musste. Da die Vorbereitung nicht optimal war, ging die Zeit in Ordnung und war am groben Plan nur 4 Minuten vorbei.
Zur Siegerehrung am Montag gab es dann noch eine Überraschung. Zwischen der Age Group Ehrung und den Pros wurden die vier Finisher mit Bebehinderung auf das Podest gerufen. Ich war total überrascht plötzlich oben am Podest zu stehen und vom Bürgermeister noch ein kleines Erinnerungsgeschenk in die Hand gedrückt zu bekommen. Leider war FMMT nicht mehr Ort, der auch mit ausgerufen wurde. Zum Schluss der Siegerehrung hab ich mich noch angenehm mit Bob Babbitt unterhalten, der auch unter den Zuschauern stand.
Alles in allem ein gelungenes Wochenende und weil nach der Langdistanz vor der nächsten Langdistanz ist, habe ich mich gerade für den Elbaman im September angemeldet.
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