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Alt 30.06.2023, 11:00   #3859
Trimichi
Szenekenner
 
Registriert seit: 10.06.2009
Beiträge: 7.902
Hatte mich neulich mit einen Fluechtling unterhalten. Der hatte behauptet, sein Schlauchboot waere von Tauchern Ecke Griechenland mit Harpunen beschlossen worden und so zum Sinken gebracht worden. Dann gelang es ihm schon im Wasser dem Ertrinken nahe mit deinem Haendi um Hilfe zu rufen. So wurde er gerettet. Sagte dieser junge Mann.

Hier in einen eingemeindeten Dorf (ein Wirtshaus, ein Fussballverein, ein Dorfladen, viele Bauern- und Fachwerkhaueser) hatte ein Muenchner Investor ein aelteres Haus gekauft. Nun sind voellig unerwartet 50 ueberwiegend maennliche Fluechtinlige im Dorf. Diese Menschen haben nichts zu tun, sind teilweise traumatisiert (s. oben). Jetzt trauen sich viele Frauen nicht mehr zum Dorfladen und zum Sportplatz. Der Dorfsegen haengt schief, sagen wir so? Auf Fraenkisch: ein Aufruhr unter der Bevoelkerung gibt kein anderes Thema mehr im Dorf. Fuer den Investor ein lukratives Geschaeft.

Viele waeren erstaunt wie nett diese Menschen (hier im Bsp.aus Eritrea) sind. Du kannst schon unter denen sitzen, Gastfreundschaft wird bei denen sehr gross geschrieben. Man teilt das wenige, und wenn es nur eine TasseTee oder die beruehmte Zigarette ist, tauscht Anekdoten und Geschichten aus und lacht zusammen. Auf der Mesoebene. Auf der Makroebene: Stereotypen, Vorurteile. Diese einfach ablegen und den Kontakt suchen. Von Mensch zu Mensch. Muss authentisch sein, alles andere merken die. Klar kann man dann sagen, die sind faul und arbeiten nichts. Perspektivenwechsel hilft: schon mal selbst alles verloren (Krieg, Duerre) und beinahe ertrunken? Wie geschrieben, besser sich selbst ein Bild machen als die Massenmedien nutzen. Ich selbst finde dort das was ich hier zulande kaum noch finde: Maske ab, Mensch sein, Menschlichkeit. Reden ohne darauf achten zu muessen was man sagt eben wegen der sozialen Kategorisierungen an Hand Des sozio-oekonomischen Status.

Und das ist auch mein Punkt: wer viel auf Reisen war stimmt vllt zu, dass an Vorurteilen und Stereotypen wenig bis nichts dran ist. Haben wir Angst vor diesen Menschen? Falls ja, warum? Besser mit jemanden reden als ueber ihn. Das kostet auch nichts, by the way.

Ist schon Eine Ironie: Reiseweltmeister zu sein auf der einen Seite, "cold, like Robots" auf der anderen Seite.


Schoen Tag allen.
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