Ich war am Sonntag in Hamburg am Start und habe eben das ganze Geschehen kurz vor dem Unfall für mich mal aufgearbeitet. Durch Zeitstempel des Live-Streams und meiner GPS-Aufzeichnungen lässt sich das alles recht genau rekonstruieren.
Ich fuhr auf dem Deichabschnitt im hinteren Teil eines kleinen Grüppchens aus einer Handvoll Athleten Richtung Wendepunkt. Der Athlet vor mir gab mir ein Handzeichen an den rechten Fahrbahnrand zu fahren bzw. dort zu bleiben. Das hat mich da sehr verwundert, wir hatten ca. 20m Abstand, ich kenne die Strecke und es war bis dahin absolut leer, aber ich hab mich einfach daran gehalten – wird schon einen Grund haben…
Wenige Sekunden darauf kam uns die Kolonne der Profis entgegen. Ich schätze ca. 8 Profis und ca. 15 Motorräder. Die Motorräder fuhren in dem Moment auf dem Mittelstreifen oder tendenziell sogar auf unserer Fahrbahnseite.
In diesem Video bei 0:23 (Zeitstempel 2:21:42 des Streams):
https://twitter.com/fotobiene/status...hUwetVy2iRymOg
Mein erster Gedanke war einfach Fassungslosigkeit über diese Situation aufgrund der Wettbewerbsverzerrung. Als die Kolonne durch war wurde mir auch direkt bewusst wie gefährlich die Begegnung war. Ihr kennt das alle: Auto überholt euch auf der Landstraße zu knapp – aber die Motorräder kamen uns entgegen, das ist nochmal unangenehmer. Ausscheren hätte in dem Moment wirklich niemand dürfen. Ich bin sehr dankbar für das Handzeichen!
Ungefähr 10 Minuten nach der Situation kamen uns die ersten Einsatzfahrzeuge entgegen.
Der verunfallte Athlet war knapp 3 Minuten hinter mir. Es hätte einfach jeden treffen können. Auch mich. Wenn ich mir jetzt im Nachhinein die Ausschnitte aus den Livestreams anschaue wird mir einfach schlecht.