Fahrt verlief optimal, um 10 Uhr das Hotel gefunden, Auto abgestellt. Allerdings können wir die Zimmer erst ab 15 Uhr beziehen. Planänderung. Wir laufen die rund 2 Kilometer zur Startausgabe, schauen uns die Umgebung an und versuchen uns zu orientieren. Ich vergesse zwar meine Beutel für die Eigenverpflegung, aber dies war eher optional. Zurück im Hotel ruhen wir kurz aus, richten die Sachen und spazieren um 14 Uhr zur Radabgabe. Anfangs sieht es sehr voll aus, aber die Abfertigung läuft flott. Der Rest des Tages ist Ausruhen angesagt.
Am nächsten Morgen wandern wir zum Schwimmstart. Wir haben jetzt schon ordentlich Kilometer zurückgelegt. Einen Halbmarathon abgeharkt
Kurz nach 7 Uhr starte ich in mitten in der Gruppe der 1.15 bis 1.25 Std.-Schwimmer. Bei meiner 1.19 kürzlich im Training sollte dies passen.
Das Wasser ist saukalt, aber nach einigen Minuten habe ich mich daran gewöhnt. Die ersten zwei Bojen kann ich noch relativ gut sehen und anpeilen. Der Nackenschutz funktioniert auch.
Doch etwas später in der Außenalster kippt meine Stimmung. Ich sehe trotz gelegentlichen Brustsschwimmphasen einfach nicht die nächsten Bojen. Brille etwas beschlagen und die Sonne blendet. Um mich herum einige wenige. Auch falsch? Wo sind die anderen? Auf Verdacht kraule ich weiter, aber es wird nicht besser.
Ich verliere die Motivation. Warum anstrengen, wenn ich vielleicht eh falsch oder zu weit kraule?
Erst viel später endlich wieder eine Boje in Sicht, die Wendemarke naht. Zurück wird es etwas besser, ist aber trotzdem zu oft unklar.
Nach 1.30 Stunden erreiche ich den Schwimmausstieg und werde von kräftigen Händen aus dem Wasser gezogen und gestützt. Für mich eine kritische Phase. In diesen Momenten ist mein Gleichgewichtssinn zu arg gestört. Ich muss mich zuerst am Geländer fest halten und kurz sammeln, dann stolpere ich weiter.
Obwohl ich es theoretisch genau wusste, laufe ich trotzdem zuerst in die falsche Reihe, dann nochmals zurück, lege einen Toilettengang ein, holpere zu meinen Wechselbeutel, vergeude wieder viel zu viel Zeit, aber irgendwann bin auch ich fertig und stackse mit meinen Radschuhen zum Rad und durch die ewiglange Wechselzone.
So langsam wie noch nie und doch exakt im Plan nach 9 Stunden das Rad abzugeben.