Zitat:
Zitat von svmechow
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Was die USA betrifft, habe ich keine allzu romantischen Vorstellungen. Ich bin auch kein Träumer und weiß, dass die USA natürlich auch primär ihre eigenen Interessen vertreten, unter einer Regierung Biden vielleicht ein bisschen weniger prollig, als unter der vorigen und wenns dumm läuft kommenden Regierung. Ich habe auch nicht das Treiben der USA in ihrem Hinterland vergessen, ihre schmutzigen Kriege in El Salvador und in Nicaragua; ich habe nicht die Operation Desert Storm vergessen und viele andere vollkommen völkerrechtswidrige Aktionen der USA.
Dennoch, wenn ich mich entscheiden muss, mit wem ich mich eher identifizieren kann, dann ist das derzeit eher die transatlantische Verbindung, als die zu China. Mir ist es extrem wichtig, meine Meinung sagen und schreiben zu können, ohne dafür eingesperrt zu werden.
Dass Europa auch nur annähernd als starke Entität auftritt, ist derzeit leider Utopie. Und so lange das so ist, fürchte ich, haben wir eben nur die Wahl zwischen Skylla und Charybdis.
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Ich bin USA-Freund und es geht nicht darum, die USA oder die Partnernschaft schlecht zu reden oder sich gar völlig abzukapseln. Es geht darum, innerhalb der Partnerschaft seine eigenen Interessen zu vertreten und sich dafür einzusetzen. Hierbei sehe ich das Problem nicht bei den USA - dass die USA dies unterdrückt o.ä. Ich sehe das Problem bei uns, z.B. in Deutschland. Dass wir das gar nicht tun. Man sieht das sehr schön bei Macron: Gegenwind bekommt er eigentlich von denen, für die er spricht. Den USA kann das gerade recht sein, sie müssen nicht mal was dafür tun. Europa zerredet sich einfach selbst.
Mein Aufenthalt in den USA hat mich viel "deutscher" und europäischer gemacht: denn wir müssen uns wirklich nicht hinter den USA verstecken

Bisschen mehr Selbstbewußtsein, bitte! ;-)