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Zitat von Schwarzfahrer
Schließlich macht mir aktuell die steigende Übersterblichkeit in den meisten Europäischen Ländern sorgen, bzw. daß die möglichen Zusammenhänge mit Nachwirkungen der Impfkampagne nicht ernsthaft untersucht werden. Bereits ab Anfang 2022 zeigen Daten aus England, daß die Geimpften ein statistisch höheres Gesamtsterberisiko hatten, als die Ungeimpften ( die Datenerfassung wurde im Mai 2022 eingestellt).
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Die Daten werfen in der Tat Fragen auf. Die von Dir ins Feld geführte Antwort ist eine These unter vielen. Im Kontrast dazu stehen die Spätfolgen von Corona. Und natürlich gibt es noch viele andere mögliche Gründe. Man weiß es einfach nicht. Das glaube ich übrigens auch. Daß in der Gemengelage Fragen gestellt werden, finde ich völlig legitim. Die Impfung als Begründung zu präjudizieren wäre aber ebenso falsch wie dies auszuschließen. Antworten zu bekommen, wäre aber wirklich spannend und wichtig.
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Die Impfungen mögen für die Alten für einige Monate (Delta-Virus, Beginn Impfkampagne) ein wesentlicher Nutzen gewesen sein. Bei Omikron sinkt der absolute Nutzen schon deutlich.
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Ja, sicher ist das so, hat aber mehrere Aspekte:
1. Spätestens in der Omikronphase wird so ziemlich jeder mal (geimpft oder umgeimpft) mal Kontakt mit dem Virus gehabt haben. Somit hatte der Körper auch die Möglichkeit, damit umzugehen. So ziemlich jeder ist aber auch nicht jeder. Und auch hier hätte ich meiner Mutter die Impfung immer noch ans Herz gelegt. Denn...
2. Auch bei Omikron hat der Impfstoff immer noch geholfen, deutlich mehr schwere Verläufe zu vermeiden.
3. Gerade bei älteren Semestern läuft das Immunsystem auch mal nicht so rund. Hier einen kleinen Refresher zu geben, macht schon Sinn. Das sehe ich analog zur Influenza Impfung. Auch wenn der Vergleich nicht gemocht wird.
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In der Summe halte ich aber die massenhafte Anwendung für den damaligen Kenntnisstand für verantwortungslos (wenn man den Auswertungen der Pfizer-Studiendaten glauben kann, was alles an Verdachtsmomenten vorlagen und verschwiegen worden, sogar kriminell), und insgesamt den Preis für die Gesellschaft für zu hoch.
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Ich finde immer noch den Weg der Impfung als Ausweg war richtig. Ob die Umsetzung so gut war, ist und bleibt streitbar. Aber unter allen schlechten Szenarien finde ich das gewählte nicht schlecht. Mit zunehmendem Wissenstand hätte man aber adjustieren müssen. Hätten alle von vornherein die Tore geöffnet, wäre es ganz bitter ausgegangen. Das haben einige Beispiel auch deutlich gezeigt. Auch der chinesische Weg hat nur deshalb funktioniert, daß man in anderen Teilen der Welt dem Virus die Möglichkeit gab, sich weiterzuentwickeln. Und daß hieß dann eben ansteckender und weniger gefährlich. Die Gemengelage war schon schwierig und ich hätte 2020/21 nicht mit den Entscheidern tauschen wollen. Ich bin auch überzeugt, daß wir vieles richtig gemacht haben. Wir müssen aber auch darüber sprechen, was wir beim nächsten mal besser machen. Unglücklicherweise funktioniert das nicht ohne Anklage und Fingerpointing. Wirklich schade.
Last but not least... meine Kritik fokussiert sich deutlich mehr auf den Druck, der auf nicht vulnerable Gruppen aufgebaut wurde. Wenn Dich Dein Kind fragt, ob Oma stirbt, wenn es nicht geimpft wird, muss ja irgendwas mächtig schief gelaufen sein.