Zitat:
Zitat von Klugschnacker
waden, ich habe Deine Argumente mit Interesse gelesen. Aber bei der obigen Formulierung geht dann bei mir doch eine kleine rote Lampe an.
Wenn ich in einer Debatte einen Querdenker von einem Geradeausdenker unterscheiden möchte, stellen sich mir zwei entscheidende Fragen:
1. Diskutiert mein Gegenüber sachlich auf der Basis von Tatsachen, oder hat er/sie sich in ein Wahnsystem verabschiedet, das ihn für eine sachliche Diskussion unerreichbar macht?
2. Geht es ihm oder ihr tatsächlich um Corona, oder ist das nur ein Mittel, um die Regierung zu diskreditieren – zum Beispiel, weil er/sie sich während der Flüchtlingskrise in eine Fundamentalopposition zum Staat begeben hat? Solche Leute sind dann konsequent gegen alles, was vom Staat kommt, also Papiermasken, Kontaktbeschränkungen, E-Mobilität, Wärmepumpen, Atomausstieg. Mit der zitierten Formulierung punktest Du für meinen Geschmack ein wenig bei Frage 1. Die deutsche Corona-Politik war nicht von Panik gesteuert. Sondern es wurde eine Person zum Gesundheitsminister ernannt, der sich sehr stark an wissenschaftlichen Studien orientiert. In der Rückschau wurden auch Fehler gemacht, aber der Grund dafür war nicht Panik. Panik ist eine kopflose Angst. Davon kann überhaupt keine Rede sein.
Alles andere, was Du auf den letzten Seiten geschrieben hast, kann ich gut nachvollziehen, auch wenn ich manche Details anders wahrgenommen habe.
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Ich verstehe, dass der Begriff panikgesteuerte Politik unglücklich und auch unzutreffend ist. Da habe ich mich übertrieben und falsch ausgedrückt. Man hat allerdings willentlich mit der Angst hantiert, um Menschen zum vernünftigen Handlen zu bringen. Das hat mir sehr missfallen.
Beispielsweise erklärte man den Kindern, dass sie für den Tod ihrer Großeltern verantwortlich seien, wenn sie nicht wie geboten handeln. Das fand ich schäbig. Und diese Art von Argumentation findet man beim Mahner Lauterbach besonders häufig. Er deutete Daten nahezu immer im Sinne von worstcase-Szenarien und verwendete dafür auch wiederholt preprint-Ergebnisse, die eigentlich noch nicht als wissenschaftliche Ergebnisse betrachtet werden konnten. Sein Umgang mit den wissenschaftlichen Fakten ist insofern nicht wissenschaftlich. Er hat uns ja immer noch mit der Warnung vor weiteren schlimmen Wellen, dem Sterben der 45-50Jährigen etc konfrontiert, als in anderen Ländern schon eine ganz anderer Umgang mit wissenschaftlichen Fakten praktiziert wurde. Ich habe deshalb massive Probleme, auf seine Expertise zu vertrauen. Seine persönliche Angst vor Salz ist ja auch von einer einseitigen Interpretation wissenschaftlicher Ergebnisse geprägt.