Zitat:
Zitat von sybenwurz
Natürlich nicht.
Das sehe ich durchaus auch so, aber irgendwann ist die Luft eben so dünn, dass keine Fehler mehr, und seien es die von anderen, passieren dürfen.
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Das ist der springende Punkt. Mit niedrigen Margen lässt sich u.U. sehr gut leben, so lange der Cash Flow und die Liquidität (z.B. ein vernünftiger KK um - wie man sagt "atmen zu können") stimmt.
Man kann auch gerne mal Verluste machen - das ist kein Ding. Man muss es sich halt leisten können und Gesellschafter und Fremd- und Eigenkapitalpartner müssen mitziehen. Dafür benötigt man halt einerseits ein vernünftiges Bankenmanagement und andererseits auch qualitativ hochwertige Zahlen aus dem Unternehmen.
Irgendwann - wenn man sich also die Verluste leisten mag - rauscht man halt ggf. in so Unannehmlichkeiten wie (in dem Falle) §49 (3) GmbHG und man muss sich den Gesellschaftern erklären. Das muss nicht immer klappen
Das Risiko wird halt immer größer und irgendwann sind etwaige Rücklagen und das Vertrauen von Gesellschaftern und Kapitalpartnern weg. Und dann darf halt wirklich gar nix mehr schief gehen. Z.B. ein Dokumentenakkreditiv sich verzögern, weil irgend ein Depp einen Firmennamen falsch geschrieben hat und gleichzeitig ein Lieferantenkredit fällig werden oder sowas halt.
Ein Unternehmen ist nicht Insolvent, weil der Gewinn Null ist oder weil man den niedrigsten Preis am Markt hat, sondern weil Forderungen nicht mehr bedient werden können.
Meiner Erfahrung nach gibt es zwei Ursachen, die am Ende zur Zahlungsunfähigkeit führen:
1) Das Management schaut bei Problemen zu lange zu und handelt nicht
2) Die Leistungsfähigkeit des eigenen Geschäftsmodells und der möglich erzielbare Marktanteil wird massiv überschätzt bzw. die Dauer für den Erfolg massiv munterschätzt.
Meist geschieht letzteres in Kombination mit 1)
