Ich muss auch mal kurz jammern, wobei mir vollkommen bewusst ist, dass ich das priviilegiert auf luxeriös hohem Niveau tue, wenn ich hier leider Sachen lesen muss, wie Teildarmresektionen und anderes echtes Unglück.
Dennoch können einem auch klassiche First-World-Problems den Tag oder die Wochen vermiesen und bei mir tun dies seit Monaten eine Reihe von nervigen Laufverletzungen. Nachdem COVID im Oktober wieder aus meinem Körper entfleucht war, zickte nach dem Laufeinstieg plötzlich die linke Achillessehne. Kannte ich seit Jahren nicht mehr und konnte auch bis heute keine wirklichen Auslöser identifzieren. Naja, manchmal isses so.
Es folgte schmerzhafte Physio und ein gescheiterter Wiedereinstiegsversuch, aber irgendwann zum Jahresanfang ging es wieder aufwärts und ich kam, wenn auch im Schneckentempo, langsam sogar mal wieder auf halbwegs akzeptable Laufumfänge und sogar mal einen Lauf über zwei Stunden. Trotz allem war die Saison halt schon fortgeschritten und, nachdem ich letzte Saison so ziemlich mein bestes Laufjahr ever hatte, trotz fortgeschrittenen Alters mit mehreren persönlichen Bestzeiten. Also wurden die geplanten Laufwettkämpfe kurzerhand gecancelt, weil es weder vom Ergebnis noch vom Saisonaufbau Sinn machte.
Einmal den schmerzhaften Strich unter die Frühjahrssaison gezogen und derart befreit ganz locker Grundlagenläufe gemacht - und dabei eine echt hartnäckige Wadenverletzung eingefangen. Auch irgendwie aus dem Nichts - und auf der anderen Seite, also nicht da, wo schon die Sehne zickte. Eine gewisse Neigung zur Symmetrie scheint das Schicksal also zu haben. (War wohl Pech und folge eines Wadenkrampfs beim Schwimmen)
Das geht nun wieder über ein paar Wochen inklusive Laufpause. Nun bin ich immerhin bei den ersten Reha-Läufen. 30 Minuten in einer Pace, die ich sonst nicht mal zum Einlaufen schleiche. Aber es geht voran. Immerhin ist der Coach noch optimistisch mit dem Hauptwettkampf im Sommer, aber dafür bezahle ich Ihn ja auch.

Bei mir hingegen ist der Pessimismus der einzige Skill, der Weltklasseniveau hat. Egal. Irgendwie muss es weitergehen. Wird es auch.
Aber ich merke halt jeden Tag, wie „nichtrichtiglaufenkönnen“ auf meine Laune geht. Ist halt doch irgendwie wichtig für mein Gemüt. Ahso, und dann gabs gratis auch noch einen leichten Bandscheibenvorfall im HWS-Bereich. Keine Lähmungen, keine Sensibilitätsstörungen, aber schon unterhaltsame Schmerzen in den Fingern der rechten Hand. Meist nachts, wo man sie echt am wenigsten gebrauchen kann, wenn man eigentlich schlafen möchte. Aber auch das wird besser.
Das wars auch schon. Wird schon wieder. Trotzdem danke fürs zuhören.
Und gute Besserung an alle.
