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Zitat von Klugschnacker
Ich stolpere hier über eine Wortwahl, die mir aus Verschwörungstheorien bekannt ist. "Einheitsmeinung aller Menschen", Bevormundung, individualistisches oder kollektivistisches Gesellschaftsbild. Aus meiner Sicht lädst Du das an sich einfache Thema damit ziemlich auf, als würden sich ganze Weltbilder gegenüberstehen.
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Sorry, wenn es so rüberkommt. Aber die Reaktionen einiger Protagonisten hier legen es nahe daß sie es einfach nicht gelassen akzeptieren können, daß es Menschen mit konträren Meinungen bzw. Prioritäten gibt und immer geben wird. Ich nehme es gerne zurück, wenn die entsprechenden Kollegen hier einfach sich zu "leben und leben lassen" bekennen.
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Zitat von Klugschnacker
Wenn ich mit Menschen über dieses Thema spreche, geht es beim Tempolimit vor allem darum, dass die Straßen rappelvoll sind und wir besser miteinander klar kommen, wenn wir die Höchstgeschwindigkeit begrenzen.
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Die Straßen sind zu gewissen Zeiten an gewissen Orten rappelvoll, dort halte ich auch situative Geschwindigkeitsanpassung für sehr hilfreich, da nützt aber nicht eine pauschale 120-Grenze was, sondern flexibel je nach Aufkommen alles zwsichen 60 und 140.
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Zitat von Klugschnacker
Gewiss, eine einzelne Person ist schneller am Ziel, wenn sie mit 200 Sachen auf der linken Spur fährt. Für alle anderen wird es dadurch aber schlechter: Sie haben weniger Platz auf der Autobahn zur Verfügung, sind dadurch langsamer, es wird gefährlicher und kostet Nerven.
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Einzelne schnelle Fahrer bei geringer Verkehrsdichte machen für keinen etwas schlechter, dafür gibt es ja mehrere Spuren auf der Autobahn. Möglicherweise fahren auch weniger Leute schnell als gemütlich - ist das ein Grund, der Minderheit die Möglichkeit zu nehmen?
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Zitat von Klugschnacker
Die Klimadebatte kommt dann noch oben drauf. Große Probleme erfordern eben große Lösungen, auf die wir uns als Gesellschaft gemeinsam einigen müssen.
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Ein Tempolimit ist aber keine "große Lösung", nur ein symbolischer Tropfen auf dem heißen Stein; daher passt für mich die Priorisierung in der Klimadebatte überhaupt nicht.
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Zitat von Klugschnacker
Mit einer staatlich angestrebten Einheitsmeinung, Bevormundung und kollektivistischer Gesellschaft hat das nichts zu tun. Wir leben in einer der liberalsten Demokratien der Welt.

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Der letzte Satz stimmt für die Staatsform, für die Gesellschaft leider m.M.n. inzwischen weniger; der moralische Druck zu einer Art Einheitsmeinung kommt nicht vom Staat, sondern von einer Gruppe von Menschen, die darin einen Nutzen für die Gesellschaft sehen. Ohne dies würden nicht ca. die Hälfte der Menschen hierzulande bedenken haben, ihre Meinung offen zu äußern.