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Alt 05.01.2023, 21:33   #9196
Genussläufer
Szenekenner
 
Registriert seit: 01.03.2010
Ort: Frankfurt und Erfurt
Beiträge: 1.741
Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
Mit Konsument fasst Du alle Käufer, Verbraucher fossiler Energie zusammen, also von BASF, Arcor bis zu den privaten Haushalten, die alle Subventionen für fossile Energie erhalten, die grossen Unternehmen am meisten (wobei manche Konzerne in DE wie bei der Kohle Produzent und Verbraucher sind), die ärmsten am wenigsten, im Unterschied zu den Produzenten von Gas und Öl.
Ja. Das habe ich auch genau so geschrieben. Konsument definiere ich hier jeden Käufer von Energie. Dabei unterscheide ich nicht, ob die Energie in der Produktion Eingesetzt wird oder zum finalen Konsum. Das ist auch nachvollziehbar. Letztendlich hat Produktion die Inputfaktoren Arbeit und Energie. Es ist für eine Investitionsentscheidung essentielles Entscheidungskriterium, daß Energiesicherheit vorhanden ist und relative Preisstabilität. Daher mache ich mir aktuell um Europa und Deutschland im Besonderen große Sorgen. Wir haben aktuell weder Energiesicherheit noch Planungssicherheit im Pricing. Dazu kommt die relative Schwächung. Die USA sind heute Energie Nettoexporteur. "Dank" Fracking. Die Emerging Markets kaufen heute einen signifikanten Teil des Inputs zu einem passablen Diskount ein. Hier musst Du nur die Kursverläufe von Brent, WTI und der Ölsorte Ural vergleichen. Banal ausgedrückt bekommen die gerade eine gigantische Subventionierung ihrer Produktion auf unsere Kreditkarte. Wenn wir nun unsere Produktion noch unattraktiver machen, werden die Investitionen hier sicher nicht mehr. Und die Investitionen in neue Technologien und Energien werden das nicht kompensieren. Das wird die Position derjenigen, die heute schon Probleme bei der Begleichung der Rechnung haben sicher nicht verbessern. Von daher müssen wir schon beachten, daß wir nicht in Schönheit sterben. Das wird natürlich nicht passieren. Eine langfristige Positionierung und einhergehende Wohlstandsverluste werden Gruppen stärken, die wir sicher nicht stärker sehen wollen. Schon deshalb, aber nicht nur, sollten wir darauf achten nicht als großer und stolzer Verlierer vom Platz zu gehen.

Zitat:
Ich weiss nicht, wer am Ende konkret bei all den Steuern, Zertifikaten, Hilfen, EU und Länderm am Ende noch überhaupt einen aussagekräftigen Überblick herstellen könnte.
Da hast Du leider vollkommen Recht. Erstens ist das alles zu intransparent und zweitens scheint man bewusst Themen nicht im Kontext darzustellen. Das macht eine sachliche Diskussion über dieses Themenfeld wirklich schwierig und lässt viele Beobachter schnell in eine rein ideologisch motivierte Meinung fallen, die ziemlich digital ist. Das sehe ich auf beiden Seiten.

Zitat:
Die folgende Grafik zeigt, wieviel einige ausgewählte Banken seit dem Pariser Abkommen bis 2021 im Vergleich fossile - grüne Energie insgesamt verdient haben. Mittlerweile pro Jahr gesehen, liegen beide Verdienstmengen in 2021 etwa gleich auf.
Das ist doch aber völlig klar. Diese Companies haben häufig einen hohen Kredithebel. Und irgendwann laufen die Kredite aus und müssen verlängert werden. Aufgrund dessen, daß einige Marktteilnehmer aufgrund ihre ESG Richtlinien oder auch einfach, weil es hipp ist - also Marketing getrieben - aus dem Markt aussteigen, erhöht das die Kapitalkosten der Unternehmen. Dazu kommt, daß das politische Risiko gestiegen ist. Eine Investitionsentscheidung in Energie in Europa hat ein höhere Risiko als ein durchschnittliche Investition in China. Übertreibe ich? Schau auf die Credit Spreads. Das ist der Markt. Und der Markt ist die Wahrheit. Diese Kapitalkosten sind gleichzeitig die Erlöse der Gläubiger. Die Summe der Gewinne, viel besser wäre der Ausdruck Margen ist das was der Gläubiger vereinnahmt. Damit muss nicht einhergehen, daß größere Investitionen getätigt worden. Es können auch einfach deutlich höhere Finanzierungskosten bei geringerem Volumen sein. Das halte ich übrigens für plausibel. Auf die Schnelle habe ich aber auch keinen Überblick finden können.

Auf jeden Fall kann man mit guten Argumenten sagen, daß die Investionstätigkeit in dem Bereich deutlich teurer geworden ist. Das treibt die Preise, weil die Markteintrittsbarrieren deutlich höher geworden sind. Ob das eine ausschließliche Bestrafung der Anbieter ist, könnte man auch hinterfragen.

Geändert von Genussläufer (05.01.2023 um 23:13 Uhr).
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