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Alt 05.01.2023, 21:13   #9195
Schwarzfahrer
Szenekenner
 
Benutzerbild von Schwarzfahrer
 
Registriert seit: 15.01.2009
Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 6.280
Zitat:
Zitat von trithos Beitrag anzeigen
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was das mit meinem Posting zu tun hat, auf das Du Dich beziehst. Mein Thema war politische Kommunikation - nicht Kohlekraftwerke, SUVs, Antikapitalismus, Gas-Brennwertkessel, usw ...
Sorry, ich war wohl nach dem ganztägigen Skifahren nicht deutlich genug. Ich versuche es nochmal:

Dein Thema war politische Kommunikation; wenn diese aber nur quasi symbolische, marginal wirksame Ziele kommuniziert, weil die "großen Ziele" nicht vermittelbar sind, ist sie auch nicht mehr oder besser als leere Propaganda. Glaubwürdigkeit kommt nur von der Kommunikation von glaubhaft wirksamen Schritten. Die Kommunikation, die ich in den letzten Jahren erlebe, erweckt aber nicht den Eindruck, daß tatsächlich minimale CO2-Emissionen sofort eine wirklich hohe Priorität haben. Wenn die Annahmen stimmen, die heute Arne formuliert hat:
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Meiner Ansicht nach wird es Zeit, zu erkennen, dass wir auf dem Weg Richtung plus 4°C sind, wenn es gut läuft. Das bezieht sich auf die globale Durchschnittstemperatur. An Land steigen die Temperaturen durchschnittlich um das doppelte. Die Höchsttemperaturen in den Sommermonaten werden noch weit darüber liegen.
...
Solange wir nicht global bei netto Null Emissionen sind, werden die Temperaturen immer weiter steigen.
dann fehlt mir jegliches Verständnis, wieso CO2-Erspanis-Optionen mit wirklich großem und kurzfristig erzielbaren Effekt (z.B. Weiterbetreiben aller funktionierenden Kernkraftwerke anstelle von Kohlekraftwerken, aber auch die anderen zuvor zitierten Beispiele), kaum ernsthaft überlegt werden, oder sogar von vielen angeblich so um das Klima Besorgten vehement abgelehnt werden. Das passt für mich zu schlecht zusammen, um mir die Sorge um das Klima als Hauptproblem glaubhaft zu machen.

Die Art vieler Forderungen von Klimakämpfern wie LG an die Politik, wie auch die politischen Beschlüsse (im Jahr x Verbot von dieser und jener Technologie statt sofortige parallele Optimierung aller verfügbaren Möglichkeiten), medial häufig moralisierende Diskussionen (z.B. darüber, daß ältere Leute zu viel Wohnfläche bewohnen, die falschen Autos fahren bzw. daß sie überhaupt Auto fahren, etc.) erwecken bei mir (und manchen anderen) den Eindruck, daß für das große Ziel der null-CO2-Emission (oder nur unter dem Vorwand?) vor allem grundlegende gesellschaftliche Umwälzungen angestrebt werden, weg vom eigenverantwortlich-liberalen freiheitlichen Staat zum einem zunehmend kollektivistischen und bevormundenden Staat als Idealbild, wo Tempolimit und staatlich gelenkte Mobilität, vorgeschriebene/verbotene technische Lösungen und zentral gelenkte ("angebotsorientierte") Energienutzung wichtiger sind, als die sofortige Senkung absoluter CO2-Emissionen.
Zitat:
Zitat von trithos Beitrag anzeigen
Aber was wäre denn eigentlich so schlimm an einem Tempolimit? Kein Aufwand, keine Kosten und trotzdem ein bisschen Wirkung. Passt doch voll in Dein Prinzip. Und alle anderen von Dir aufgezählten Dinge kann man ja trotzdem machen.
Nicht nur trotzdem, sondern zuerst. Der Schwerpunkt liegt nicht auf minimalem Aufwand, sondern an möglichst großem Effekt bei vertretbarem Aufwand und geringsten Nebenwirkungen. Ziel nach Pareto ist es, schnellstens 80 % des Erfolges zu erzielen. Mit dem Tempolimit kommt man dem Ziel aber unter 1 Prozent näher, während meine Beispiele mit weniger Eingriff in die individuelle Selbstbestimmung CO2 in zweistelligen Prozentbereichen senken könnten. Man kann es natürlich einführen, ich sehe einfach nur keinen zwingenden Grund, es zu tun, auf jeden Fall nicht als ersten Schritt, da es für viele als deutlicher Einschnitt ankommt, aber nur minimalen Nutzen generiert - und damit die eh schon teilweise dürftige Konsequenz und Glaubwürdigkeit der Klimaschutzpolitik weiter untergraben würde, indem es den Eindruck vertieft, hier geht es mehr darum, den Menschen etwas vorzuschreiben, als um effektive CO2-Verringerung.
Zitat:
Zitat von trithos Beitrag anzeigen
Ich kann Deinen Standpunkt mittlerweile wirklich nicht mehr nachvollziehen.
Mein Standpunkt in Kürze:
solange z.B. laufende Kernkraftwerke, die praktisch CO2-frei Strom generieren, abgeschaltet werden, und dafür erst mal Kohlekraftwerke wieder anlaufen, weil Windkraft nun mal nicht schnell genug ausgebaut werden kann (das nur als Stellvertreter-Beispiel, stellvertretend auch für viele andere mögliche "low hanging fruits" bzgl. CO2-Reduktion), entbehrt jegliche Klimaschutzpolitik der Glaubwürdigkeit - wer so agiert, ist ideologisch verblendet und hat nicht die CO2-Ausstoß-Verringerung als oberstes Ziel.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
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