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Alt 09.12.2022, 11:31   #8856
svmechow
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Registriert seit: 01.09.2021
Ort: Berlin
Beiträge: 1.051
Zitat:
Zitat von MattF Beitrag anzeigen
Es passiert zuwenig weil der Einzelne in vielen großen Bereichen gar keine Chance was zu ändern.

Wenn ich Mieter bin, was 50% der in D lebenden min. sind, dann kann ich an der Heizung / Dämmung nix ändern.

Wenn ich auf dem Land lebe, ohne ÖPNV komm ich nicht ohne Auto aus.

Ich kann nix ändern daran wie Bauern mein Essen herstellen und wie viel Energie die Industrie verballert ..............
Ja. Damit hast Du natürlich recht. Allerdings besteht die Gefahr, dass genau diese Worte auch immer wieder als Erklärung dafür herhalten, warum man selbst nicht bereit ist, etwas zu verändern.
Ich kann nichts daran ändern, wie das Haus, in dem unsere Mietwohnung liegt, gedämmt ist, aber ich kann weniger heizen. Ich habe keinen Einfluss darauf, wie das Essen produziert wird, aber ich entscheide, was ich kaufe.
Das sind alles Binsenweisheiten, ich weiß. Ich höre nur immer wieder dieses Argument, wenn zB eine Kollegin (unaufgefordert, ich habe nichts kritisiert…) ihren Kurztrip nach New York rechtfertigt, bei dem sie innerhalb von fünf Tagen ihr CO2-Kontingent des gesamten Jahres verballert.
Das zweite ebenso beliebte Argument ist der Verweis auf „die Industrie“, die ja viiiiiiiieeeeel mehr Emissionen produziert. Auch das ist richtig, entbindet mich aber nicht von meiner eigenen Verantwortung. Drittes Argument ist dann meistens China. Oder wahlweise auch Indien. Damit bin ich dann immer raus aus der Diskussion.
Notabene: ich stelle mich hier nicht als jemanden hun, der das perfekte klimaneutrale Leben führt; deshalb liegt es mir auch fern, anderen mit ausgeprägtem Sendungsbewusstsein auf den Sack zu gehen.
Ich fliege nur nicht mehr und bin Veganer. Letzteres aber sowieso und schon seit knapp zehn Jahren und ohne, dass das einen Verzicht bedeuten würde. Das mit dem Fliegen ist schon schade, aber damit rechtfertige ich vor mir selbst das neue Speedmax und jedes Paar neuer Laufschuhe.
Ich weiss, dass das am Ende auch nur eine Milchmädchenrechnung ist und wir langfristig durch die normative Kraft des Faktischen zu radikalen Veränderungen gezwungen sein werden. Aber auch das ist eine Binsenweisheit, die zum letzten Argument, dem finalen Totschlagargument: es geht sowieso alles den Bach runter, warum also jetzt nicht nochmal prassen und raushauen, was geht. Das höre ich auch viel zu häufig und bleibe immer ratlos zurück.
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