Zitat:
Zitat von Helmut S
.........
Allerdings sind Gewerkschaften schon mehr als "nur" eine Organisation der Kolleginnen und Kollegen - sie sind wie gesagt ein gesamtgesellschaftlicher Stakeholder. Dadurch haben sie auch eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung. Diese hat die IG Metall aus meiner Sicht mit diesem Abschluss nicht wahr genommen.
........
|
"Der Pilotabschluss von Baden-Württemberg besagt im Kern: Die Entgelte werden in zwei Schritten erhöht (am 1. 6. 2023 um 5,2*% und am 1. 5. 2024 um 3,3*%); es wird eine Inflationsausgleichsprämie gezahlt (1500 € im ersten Quartal 2023 und weitere 1500 € ein Jahr später; die Laufzeit beträgt 24 Monate."
Wie man so einen Abschluss als "brutal gut" bezeichnen kann, ist mir inhaltlich und sachlich angesichts der Inflationsrate 10 % im Oktober (gesamtes Jahr über 7 %) und der durchschnittlichen Unternehmensgewinne ein Rätsel, aber verständlich aus Deiner Interessenlage als Unternehmer.
Volkswirtschaftlich für die gesamte Gesellschaft gesehen gilt: Die IG-Metall nimmt, wie ich begründet habe, mit den Einmalzahlungen deutlich Rücksicht auf die aktuelle Situation, damit der Abschluss nicht zu einer Lohn-Preis-Spirale führt. D.h. ganz wichtig: Damit könnte die Inflation infolge der Energiepreise und der Lieferketten temporär bleiben, ohne dass sich eine Lohn-Preis-Spirale anschliesst. Ausserdem sind diese auch für den Arbeitgeber abgabefrei! Desweiteren sorgt der Abschluss dafür, dass nicht eine sinkende Nachfrage eine Rezession herbeiführt bzw. sich die prognostizierte leichte Rezession nicht vertieft. Drittens wirkt sich der Abschluss indirekt auf die Löhne in anderen Beschäftigtengruppen und die Renten aus. Versuche das mal auch gesamtwirtschaftlich zu betrachten und nicht allein von Deinem Unternehmen oder von Arbeitgeberveränden oder der FAZ aus.
IG Metall: abschluss-ergebnis-erklaert-metall-tarifrunde-2022