Zitat:
Zitat von Stefan K.
Deshalb nun meine Frage. Sollte nicht jeder in der Lage sein, auf Meinungsunterschiede, selbst wenn absurde Weltbildansichten dahinter stehen, angemessen zu reagieren? Mit Niveau und Verstand?
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Wie jemand auf Meinungsunterschiede reagiert ist eine Frage des Charakters und des Benehmens - i.w.S. eine Frage der sozialen Kompetenz. Das ist nicht jedem, zu jedem Zeitpunkt, in jedem Thema, in jeder Umgebung und nicht vor jeder "Zuschauergruppe" und nicht in immer gleichem Maße gegeben. Es menschelt halt gewaltig
Die Debatte über ein Thema wird mit Argumenten geführt. Die Gültigkeit der Prämissen der Argumentation muss aber von allen akzeptiert werden. Eine Debatte über verschiedene Meinungen kann man deshalb nur im Rahmen des selben Weltbildes (zumindest in den Teilen, die das konkrete Thema betreffen) führen.
Passen die "Voraussetzungen für das kommunikative Handeln" kann man mit Argumenten in Debatten ggf. Erkenntnisgewinn erzielen. Passt das nicht, müsste man argumentativ den Gegenüber von seiner Weltsicht überzeugen bzw. sich von der anderen überzeugen zu lassen. Ein Vorhaben, dass nur in den aller seltensten Fällen gelingt (Stichwort: kognitive Dissonanz) und ggf. sogar zu einer Verstärkung weltanschaulicher Positionen führt.
Solche weltanschaulichen Unterschiede finden sich m.E. verstärkt in den Politik, Gesellschafts etc. Threads. Gutes Beispiel war die Waffenlieferung an die Ukraine finde ich. Hier standen sich gesinnungsethische und verantwortungsethische Weltsichten gegenüber. Ob die Unterschiede dann gleich dort eskalieren oder erst später aus sonstigen Gründen in Reifen, Sport etc. -Threads, ist wohl komplex.
