Zitat:
Zitat von longo
Und noch etwas ist wichtig: Timing
Wie im Sport, muß man auch in der Politik seine Meinung und seine Argumente zum richtigen Zeitpunkt äußern und an den Mann/ an die Frau bringen.
Ein Tor beim Fußball nach dem Schlußpfiff zählt definitiv nicht mehr, wenn ich nachts um vier Uhr in Kona am Alii Drive über die Finishlline renne, bin ich kein Ironman Finisher mehr, wenn ein Radrennen um 10 Uhr startet, brauche ich nicht um 11 Uhr zu kommen, da sind alle schon längst über alle Berge..
Wenn die politische Entscheidung schon gefällt wurde, dann ist sie getroffen, was bringt es da noch, wenn ich hinterher immer noch meine konträre Meinung äußere? Dann ist es im Grunde nur noch heiße Luft..
Worin besteht dann noch der tiefere Sinn, weiterhin ein "totes Pferd" zu reiten???
Ich weiß es ncht...
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Das würde bedeuten, dass man vor einer Bundestagswahl die Möglichkeit hat, darüber zu diskutieren, aber nach der Wahl alle Entscheidungen wortlos unterstützen sollte.
Da nach der Wahl aber bekanntlich vor der Wahl ist und nach meinem Verständnis Demokratie und auch die Abfolge von Ereignissen selbst ein Prozess ist, halte ich es für falsch, einmal getroffene Entscheidungen
konsequent und ohne weitere Wirkungsprüfung "bedingungslos" zu unterstützen. Ich möchte dir nicht die Worte im Mund umdrehen und verstehe, dass man getroffenen Entscheidungen auch mit der nötigen Intensität, Motivation und Disziplin Taten folgen lassen sollte. Als ebenso wichtig erachte ich jedoch, den fortwährenden Austausch und Prüfung selbiger.
Situationen ändern sich und Entscheidungen müssen angepasst werden.
In die andere Richtung hättest du bestimmt auch wenig Einwände weiterhin zu diskutieren, wenn es darum gehen würde, bereits gefällte Entscheidungen zu relativieren und die Unterstützung für die Ukraine zu intensivieren. Es ist jedoch sinnvoll, die Wirksamkeit und Sinnhaftigkeit weiterhin in beide Richtungen zu prüfen und gegebenenfalls nachzujustieren falls nötig. Ich weiß es ist nicht immer leicht, die Meinung und Äußerungen Andersdenkender zu ertragen. Aber genau das ist einer der Bausteine, welcher als Teil einer Gesellschaft dazu beiträgt, Konflikte zu vermeiden. Hier werden teilweise mit einer gewissen egogeprägten Ignoranz Wortgefechte ausgetragen, die es an Respekt dem schrecklichen Leid aller Menschen dort vermissen lassen.
Es ist leicht, sich aus der Ferne zu streiten und alles besser zu wissen, seine Meinung lautstark und mit Messer zwischen den Zähnen zu verteidigen, während in der Ukraine wirklich verteidigt werden muss und Menschen dafür sterben.
Ich finde ein wenig Demut in anbetracht dieser Situation und Dankbarkeit der unseren Gegenüber, sollte in unseren Worten erkennbar sein. Die permanenten unterschwelligen Anfeindungen sind meiner Aufassung nach unangemessen.
Meinung sind unterschiedlich, es gilt das endlich zu akzeptieren.
Es sollte hier nicht um "Recht haben" gehen! Es sollte um Menschlichkeit gehen und nicht um die Egos des Einzelnden. Mit gutem Beispiel voran! Wie wäre es damit?