Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Sind wir nicht moralisch verpflichtet, der Ukraine zu helfen, auch um den Preis eines Wohlstandsverlustes? Lässt sich Deine Haltung dazu in wenigen Sätzen auf den Punkt bringen?
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1.
Ich vermag nicht zu erkennen, dass der Wirtschaftskrieg die russische Führung dazu bringen wird, ihre Armee wieder auf den Stand vor 2014 zurückzuziehen, was die ukrainische Führung mithife ihrer Armee und der NATO-Waffenhilfe sowie Geld erreichen will. Insofern sehe ich darin auch keine Hilfe für die Ukraine.
Wegen bekannter Erfolglosigkeit und der Folgen für die Bevölkerung habe ich wirtschaftliche, kulturelle sowie sportliche Sanktionen schon gegen viel kleinere Länder wie Kuba, Venezuela, Irak, Iran, Syrien, Afghanistan, Nordkorea, Palästina, Israel oder grosse wie China (schon im kalten Krieg) jeweils kritisiert und sehe insofern für mich keinen Grund, diese Einstellung jetzt im Falle des Ukrainekrieges zu ändern.
2.
Ausserdem stellt sich mir die Frage nach den Double-Standards (Saudi-Arabien, Jemenkrieg, afrikanische Kriege, Irakkrieg, Afghanistankrieg) und nach den politischen Interessen von Staaten bei Konflikten / Kriege.
3.
Der komplette Verzicht bzw. Embargos auf Energie- und Rohstofflieferungen aus Russland erhöhen in meinen Augen das Risiko weiterer Eskalationen des Krieges in Richtung WKIII.
4.
Was die führenden Politiker hingegen mit gemeinsamen diplomatischen Druck erreichen sollten, wäre ein sofortiger Waffenstillstand mit anschliessenden Verhandlungen und der Aufbau einer neuen Sicherheits- und Friedensarchitektur in Europa incl. Abrüstung.