Zitat:
Zitat von svenio
Bzgl. des Raubs der Ukraine beziehe mich auf diesen Abschnitt:
"1922 sei die Ukraine auf Kosten des historischen Russland zur Sowjetrepublik geworden. Das hätten die Bolschewiken zugelassen; Russland sei faktisch beraubt worden um weite Teile dessen, was heute die Ukraine sei. "
Hier der Link zum ganzen Artikel: https://www.nzz.ch/international/rus...atz-ld.1635817
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Ja, danke, das ist exakt das, was ich vermutet habe, die Kritik Putins an der Nationalitätenpolitik der UDSSR unter Lenin nach der russischen Revolution.
Wikipedia: Mit der Gründung der Sowjetunion im Dezember 1922 wurde die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik (USSR) gegründet. Die frühe bolschewistische Nationalitätenpolitik der Korenisazija zielte darauf ab, die Minderheiten für die sozialistische Idee zu gewinnen und gleichzeitig die reaktionären einheitsrussischen Kräfte zu schwächen. Es begann eine bis 1931 anhaltende[61] staatliche Politik der Ukrainisierung, die die ukrainische Sprache förderte und den Anteil von Ukrainern in der Kommunistischen Partei und den Behörden vergrößerte. Den NZZ Artikel kann ich nicht lesen (Paywall). Ein "Raub" hat damals nicht stattgefunden (die Rote Armee eroberte umgekehrt zuvor ukrainische Territorien), die Ukraine, ohne Krim, erhielt dann 1922 innerhalb der UDSSR den Status einer ukrainischen Sowjetrepublik, aber keine eigene international anerkannte staatliche Souveränität. Die bekam die Ukraine 1991 mit dem Zerfall der UDSSR.
Ich ordne die historische Erzählung Putins bzw. seine Kritik an der obigen UDSSR-Politik vor allem als Ideologie für die Innenpolitik Russlands und für seine Partei ein, quasi innenpolitische Rechtfertigungen / Erklärung für den Zerfall der UDSSR und für andere massgebende Kriegsfaktoren. Der Westen hebt nun gerade diese Aussagen von Putin zur Geschichte stark hervor, um damit die potentielle Bedrohung von ehemaligen und jetzt selbstständigen UDSSR-Rebubliken durch Russland zu begründen.