gemeinsam zwiften | youtube | forum heute
Triathlon Coaching
Triathlon Coaching
Individueller Trainingsplan vom persönlichen Coach
Wissenschaftliches Training
Doppeltes Radtraining: Straße und Rolle mit separaten Programmen
Persönlich: Regelmäßige Video-Termine
Mehr erfahren: Jetzt unverbindlichen Video-Talk buchen!
triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Früher war ich besser
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 22.10.2022, 12:52   #45
qbz
Szenekenner
 
Benutzerbild von qbz
 
Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 12.540
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Ich habe mehrere ältere Herren und Damen in meinem Coaching, darunter eine amtierende Europameisterin.

Die Leistungsfähigkeit sinkt mit dem Alter und mit hormonellen Umstellungen. Allerdings kann eine fitte 65-jährige unter Umständen mehr Training vertragen als ein 35-jähriger Mann, der wenig verträgt. Mit anderen Worten, die Unterschiede zwischen zwei Personen können größer sein als das Nachlassen der Leistung bei ein und derselben Person.

Auch die mentale Seite ist sehr individuell. Es gibt Rentner, die kaum mal eine Trainingseinheit ausfallen lassen und mit Ehrgeiz in jede einzelne Einheit gehen. Es gibt andererseits junge Menschen, denen es mental schwer fällt, kontinuierlich zu trainieren. Das Alter spielt hier eine kleinere Rolle als die individuellen Unterschiede von Person zu Person.

Kurz: Jeder ist anders. Das Alter und das Geschlecht sind da nur ein Faktor neben vielen anderen.

Kona: Danke für die Glückwünsche!
Sicher können auch gesunde SeniorInnen heute in den ältesten AG´s eine LD bestreiten usf.. Ich (75) habe mit 70 mit der LD (Triathlonspäteinsteiger) aufgehört, weil ich mir bei einem Haushaltsunfall den Oberarmhalsknochen gebrochen habe (eigentlich ganz typisch, dieses Jahr war meine Schwester damit dran) und leider wegen eines sog. ärztlichen OP-Kunstfehlers (Schlampigkeit, untypisch?) jetzt keine Oberarmüberkopfstreckung mehr möglich ist, so dass mir meine frühere Lieblingsdisziplin das Schwimmen deutlich weniger Spass macht, weil der eine Arm ohne komplette Streckung nach vorne im Wasser halt bremst und sich der rechte Armzug um ca. 25 % reduziert. Eine Kleinigkeit angesichts schwerer Unfälle anderer Menschen, aber ich ziehe seither Biken, Joggen, Stabi, vor allem Wandern vor.

Schaue ich auf meine Familie, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen und die Statistik der Lebenserwartungen, bin ich persönlich seit dem Unfall an sportlichen Ansprüchen viel bescheidener geworden (Trainingsumfänge reduziert) und empfinde auch ein tiefes Gefühl von Dankbarkeit an den Zufall. Für Jahrgang 1947 beträgt nämlich bei Männern die durchschnittliche Lebenserwartung ca. 72 Jahre, d.h. mehr als die Hälfte meines männlichen Jahrganges kann in der AG >75 sich gar nicht mehr an einer Startlinie einfinden.

Als Seniorensportler wird man allerdings auch mit den gängigen Umwelteinstellungen gegenüber Senioren konfrontiert, egal wo. Als ich wegen des oben genannten Kunstfehlers zwei Kliniken aufgesucht habe, das versteht kaum ein Arzt, weshalb jetzt jemand mit 70 noch korrekt Kraul schwimmen will. Ich habe dann schon immer Beispiele aus dem Haushalt genommen wie Glühbirne über dem Kopf einschrauben geht nicht usf. :-) .

Zur Leistungsbeurteilung: Natürlich und banale Erkenntnis: es starten ältere Menschen auch im Durchschnitt schon mit deutlich langsameren ehemaligen Bestzeiten als jüngere Sportler, wenn man die jeweiligen Bestzeiten aus dem jeweils gleichen jungen Alter vergleicht.

Geändert von qbz (22.10.2022 um 20:00 Uhr).
qbz ist offline   Mit Zitat antworten