Ein Rad für alles gibt es nicht, aber man kann schon viele Bedürfnisse mit einem Rad abdecken, mit mehr oder weniger Kompromissen. Meine Rahmen habe ich fast alle günstig auf dem Gebrauchtmarkt gekauft und meist anders aufgebaut, als es sich der Hersteller gedacht hat. Das Downhill-Bike bspw hatte von Anfang an drei Kettenblätter und kam dem Nahe, was heutzutage ein Enduro abdeckt. Das Chromoly-Stumpjumper habe ich durch Adapter, Schellen und somit Schutzblechen und Gepäckträger zu einem Reiserad umgebaut, oder durch 26" Shamal zu einem flotten Flitzer. Der Dirtjumper bekam ebenfalls drei Kettenblätter und eine im Federweg verstellbare Gabel, so dass ich lange Touren fahren konnte und auf Abfahrten etwas groberes Gelände in Anspruch nehmen konnte. Zwischendurch gab es auch Experimente mit MTB-Rahmen, Slicks und Rennradlenker, was der Idee des heutigen Gravel nahe kommt. Heutzutage gibt es ganz andere Geometrien, ganz anderes Material. Wenn mein Stumpy auf Schotterabfahrten unruhig wird und am Limit fährt, rollt ein modernes Rad gemütlich nebenher. Ich musste damals nehmen was verfügbar war, dazu wenig Geld, und das beste draus machen. Spass hat es ohnehin gemacht, und sehr viel gelernt! Wie gesagt, ich denke dass ich mit dem Midnight Special (und eventueller einfacher Umbauten) recht viel abdecken kann.
Den Artikel von Jan habe ich die Tage in einem der Aerodynamik-Threads verlinkt, die Kommentare im Rennrad-Forum aber bisher nicht gelesen. Und Bicycle Quarterly hatte ich früher im Abo, daher sind mir viele Themen recht vertraut. Das Buch könnte dennoch interessant sein, vielleicht liefert es ja den ein oder anderen Impuls. Kommt auf den Wunschzettel, Weihnachten ist ja nicht fern.
Ich dachte, wenn jemand paar Kapitel aus Sutherland brauchen könnte hier, dann Du. Aber mit den Ersatzteilen hast du recht. Bspw Elastomere für alte Gabeln... Lange Suche. Inzwischen finden sich paar Lösungen, weil es viele Fans alter Räder gibt, und der ein oder andere sich dahinter klemmt und eine Lösung findet. Das lassen einige Teile von damals mit modernsten Maschinen fräsen. Machen beruflich ohnehin nichts anders, kommen günstig an die Rohstoffe und schmeissen nach Feierabend die Maschinen an. Hin und wieder bin ich mit einem der alten Bikes unterwegs, oft hört man nette Kommentare, einige fragen gezielt nach bestimmten verbauten teilen, bei einige werden Erinnerungen geweckt.
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