Zitat:
Zitat von Hafu
Außerdem gab es damals noch keine Nordstream1-Pipeline. Der maximal mögliche Gasbezug war vor 20 Jahren und erst recht vor 40 Jahren viel geringer und bei den damaligen Transit-Pipelines durch Polen und die später nach dem Ende der UDSSR wieder unabhängge Ukraine musste Russland für seine Gasgeschäfte notgedrungen sich vertragen mit den Nachbarländern, durch die die Pipelines liefen.
Schon der von Deutschland mitverantwortete (und vom fast gesamten Rest von Europa kritisierte) Bau von Nordstream1 war letztlich ein großer Fehler und Beitrag zur Destabilisierung von Osteuropa
|
Nordstream 1 und 2 führen auf dem kürzesten Weg von den Gasfeldern auf der norsibirischen Jamal-Halbinsel nach Lubmin bei Greifswald, sind kommerziell gesehen am profitabelsten und es fallen keine Durchleitungstransitgebühren an, weswegen sich Ukraine und vor allem Polen dagegen ausgesprochen haben. Marktwirtschaftlich spricht alles für diese Pipelines.
Eine politische Destabilisierung lässt sich nicht belegen wie der verlinkte Artikel des Osteuropa-Spezialisten Roland Goetz erklärt.
Wer sich bei einem anerkannten Osteuropaspezialisten über Nordstream 1 und 2 sowie über die Gasversorgung der Ukraine informieren will, empfehle ich dieses Interview in der Zeitschrift für Osteuropa über Energiepolitik, Sicherheitspolitik und Symbolpolitik von Februar 2021. Der grundsätzliche Teil der Ausführungen hat sich nicht geändert.
Zitat:
Nord Stream 2 wie auch Nord Stream verbinden zusammen mit den in Russland verlegten Zuleitungen den europäischen Absatzmarkt von Gazprom auf kürzestem Weg und mit moderner Technologie mit der nordsibirischen Jamal-Halbinsel, die mittlerweile das Hauptfördergebiet von Gazprom ist. Daher kann man beiden Leitungen kommerzielle Rationalität nicht absprechen.
Die durch die Ukraine führenden Transitleitungen für Erdgas sind kein politisch gegen Russland nutzbarer „Hebel“. Das gleiche gilt für die Pipeline Nord Stream 2. Diese Erdgasleitung stellt weder eine Bedrohung für die Ukraine oder andere Staaten dar, noch ist sie ein wirksames Sanktionsinstrument gegen Russland.
|