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Thema: China
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Alt 21.08.2022, 21:21   #119
qbz
Szenekenner
 
Benutzerbild von qbz
 
Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 12.602
Zitat:
Zitat von Necon Beitrag anzeigen
Was ist aggressiv:

Zitat:
"Die erworbenen Häfen haben nicht nur wirtschaftliche oder handelstechnische Bedeutung. Für die chinesische Marine, die in den letzten Jahren stark ausgebaut wurde, bergen sie ebenfalls großes Potenzial. Als Nation, welche die Betriebs- und Eigentumsrechte dieser Häfen übernimmt, macht Peking dadurch auch seine Marine zu einer globalen Macht. Zu diesem Zweck nahm China, das in puncto Militärstützpunkte, die für die Marineversorgung unverzichtbar sind, bisher nur an der ostasiatischen Küste aktiv war, seinen ersten Stützpunkt außerhalb Chinas in Dschibuti in Betrieb. Auch zum von COSCO in Griechenland übernommenen Hafen wurden Militärschiffe verlegt, womit Peking den diesen Seehäfen beigemessenen Wert unterstreicht. Folgerichtig löst Chinas besonderes Interesse an den Häfen in Europa Debatten hinsichtlich der nationalen Sicherheit der betroffenen Länder aus. In den kommenden Jahren wird China vermutlich auch auf anderen Kontinenten seine Investitionen ausweiten und scheint damit seine Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Europa in zahlreichen Branchen verbessern zu können."

Oder auch dieser Artikel
https://www.diepresse.com/6126688/ch...europas-haefen
Hast Du diese Information, dass im Hafen von Piräus chinesische Militärschiffe verlegt sind (im Plural, also Schiffe, und verlegt = stationiert), mal recherchiert und kontrolliert?

Den verlinkten Artikel kann ich wegen Paywall nicht lesen und kenne jetzt nur das obige Zitat. Wikipedia jedenfalls berichtet unter dem Stichwort Hafen Piräus, dass es sich um einen Container- und Passagierhafen handelt und schreibt Null über stationierte Militärschiffe. Natürlich besitzt das Land, wozu der Hafen gehört, die Hoheitsrechte für den Hafen und Schiffsverkehr in einer bestimmten Zone, so dass es darüber bestimmen kann, ob da Militärschiffe anlegen oder gar stationiert sind. Tatsächlich besuchte einmal vor einigen Jahren ein chinesisches Militärschiff mit grossem griechischem Staatsempfang den Hafen Piräus. Es befand sich auf dem Weg nach Afrika zum Schutz der Frachtschiffe und zur Piratenabwehr, wo auch nach internationalen Abkommen Fregatten der Bundeswehr im Einsatz sind, wie eine erste Recherche bei Google von mir ergeben hat. Ansonsten finde ich keine Hinweise über im Hafen von Piräus stationierte chinesische Militärschiffe. Vielleicht hast Du ja mehr Erfolg oder Kenntnisse als ich, weil Du ja das Thema hier so dargestellt hast.

Interessant ist aber schon die Geschichte des chinesischen Einstiegs in Piräus, die ich auch noch nicht kannte. Sie hängt mit der "Pleite" Griechenlands zusammen und der EU, der EZB und dem IWF (internationaler Währungsfonds), der nämlich von Griechenland eine Privatisierung des Hafens verlangte wie üblich beim neoliberalen IWF als Gegenleistung für die Kredite (massive Erzwingung der neoliberalen Privatisierung von Gemeineigentum.)

Zitat:
"Inmitten der griechischen Staatsschuldenkrise 2016 war der Hafen von Piräus einer der größten Zankäpfel. Die Troika aus EU-Kommission, EZB und Internationalem Währungsfonds forderte die griechische Regierung, den Handelshafen von Piräus nahe der Hauptstadt Athen zu verkaufen."
Der Hafen Piräus ist nach der Übernahme durch COSCO zum 4-grössten Hafen in Europa geworden und zum grössten Containerumschlagplatz im Mittelmeer.
Zitat:
"Die Chinesen engagieren sich schon seit 2008 in Piräus, zunächst über einen Pachtvertrag. Jetzt gehört ihnen der Hafen, 2021 erwerben sie planmäßig weitere 16 Prozent der Anteile. Tsipras gelang es immerhin, den Käufern aus dem Osten Zusagen zu entlocken. So investiert Cosco rund 300 Millionen Euro in den Ausbau des Hafens. Ein neues Kreuzfahrtterminal mit Fünf-Sterne-Hotel und Shopping-Mall soll entstehen, vielleicht sogar ein viertes Containerterminal.

Piräus blüht unter der Regie der Chinesen auf. 2008 wurden hier 433.583 Containereinheiten (TEU) verladen. 2019 waren es 5,65 Millionen TEU – rund 13-mal so viel. Und trotz Corona-Krise stieg der Containerumschlag in den ersten drei Monaten 2020 sogar noch leicht gegenüber dem Vorjahr an. Im April und Mai soll er zumindest gleichgeblieben sein.
vorbei-an-bremerhaven-der-kopf-des-drachen-waechst-china-macht-piraeus-zum-einfallstor-nach-europa

Desweiteren initierte China den Bau von Eisenbahngüterverbindungen im südlichen Osteuropa mit hohen Investitionen und vielen Arbeitsplätzen in den angrenzenden Ländern, was den Güterverkehr vom Hafen in andere europäische Länder enorm beschleunigt.

Auf dem Hintergrund dieser Informationen aus Piräus ist es mir umso unverständlicher, wie Habeck die 1/3 Beteiligung der chinesischen Gesellschaft Cosco ablehnen kann, weil sie die Güterversorgung aus China für die deutsche Industrie besser und schneller gewährleistet und auch Investitionen bereit stellt. (oder alternativ wieder Gemeineigentum des Hafens)

Geändert von qbz (21.08.2022 um 23:08 Uhr).
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