Zitat:
Zitat von MattF
Die soziale Frage und die Klassenfrage ist verloren gegangen.
Man sieht das z.b. schön an Günter Wallraff und dem Türken Ali.
Sowas ginge Heute ja gar nicht mehr, dabei ging es Wallraff ja um das Aufzeigen der Ungerechtigkeit, der Ausbeutung der Immigranten aber auch jedes armen Menschen, der ganz unten ist.
Heute geht es um Identität, statt um die soziale Frage.
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Identitätspolitik kann eine Mogelpackung sein. Mir ist es egal, ob mein Chef Frau Ali ist oder Herr Müller. Wenn mich Frau Ali mit Arbeit überschüttet und eine Gehaltserhöhung ablehnt, bringt mir das nichts. Vielleicht kommt mir Herr Müller dabei entgegen?
Eine Frau Ali ist für mich als privileged white man evtl. weniger angreifbar als ein Herr Müller?
Dass die Klassenfrage verloren gegangen ist, heißt auch nicht, dass wir keine mehr haben.
Worauf man achten sollte ist Chancengleichheit. Frau Ali sollte die gleichen Chancen bekommen wie Herr Müller, also nicht wegen Geschlecht oder Name grundsätzlich benachteiligt sein. Chancengleichheit hat viel mit Geld zu tun. Wo wohnen die Kinder? In welchen Kindergarten gehen sie? Welche mobilen Endgeräte besitzen die Kinder? Hier ist ganz klar der Staat gefragt, der für Chancengleichheit sorgen muss.
