Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Das Doping von Bjarne Riis, Richard Virenque, Erik Zabel, Rolf Aldag, Udo Bölts und praktisch allen ihrer Kollegen war aus meiner Sicht zweierlei:
Erstens die Tat des einzelnen Sportlers, der dafür die volle Verantwortung trägt. Zweitens war es Ausdruck eines Systemzwangs, der weit über den einzelnen Fahrer hinausging. Hätte man die Fahrer gegen andere ausgetauscht, wäre das Doping immer noch da gewesen. Wird ein Fahrer mit Doping erwischt, scheidet er aus und ein anderer rückt nach, der ebenfalls ohne Doping keinen Fuß auf den Boden bekommt.
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Du sagst richtigerweise, wie ich finde, dass man nicht einzelnen Fahrern unbegründet Doping unterstellen sollte. Das kann ich nachvollziehen; von übler Nachrede sollte man sich fern halten. Mit geht es jedoch nicht um den einzelnen Fahrer, sondern um das System. Nimm van Aert, Pogacar oder Vingegaard aus dem Peloton heraus und das Problem bleibt das gleiche. The winner takes it all und es gibt keine wirksamen Kontrollen.
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Ich gebe dir grundsätzlich Recht. Und Impulse zur Aufdeckung müssen zwangsläufig von außen kommen durch Staatsanwaltschaft, investigative Journalisten, WADA etc. Der Sportler selbst, der dopt, wird sich nicht selber anzeigen.
Ich finde deine Argumentation in dem Beitrag deutlich differenzierter als vorher. Da wirkte es auf mich auch eher so, als ob du dich speziell auf einen Fahrer, wie WvA, beziehst. Aber das stellst du jetzt ja richtig.
Doping und Betrug findet überall statt, wo es um Geld & Ruhm geht. Davon ist auch nicht der heutige Radsport ausgenommen, wie die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft bei Bahrain-Victorious zeigen. Ich denke aber auch, dass es aktuell nicht mehr ein vergleichsweises System des Dopings gibt, wie in den 90er oder den 2000er bis zum Fuentes Skandal.