Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Wenn man es als normal erlebt, daß auch Frauen Ärzte sind, dann ist das Bild automatisch nicht nur männlich. Das Bild im Kopf ändert sich, wenn sich viele Frauen eben auch auf Stellenausschreibungen mit dem generischen Maskulin bewerben (meine Frau hatte keine Hemmungen oder überhaupt etwas gedacht, als sie sich auf eine Anzeige für eine Stelle für einen "Ingenieur" bewarb - und sie wurde genommen, ob sie Frau oder Mann war, war jedem egal, es ging um die Fähigkeiten. Wir können noch so oft Bankräuber:in oder Baggerfahrer:in schreiben, die meisten werden weiterhin Männer in der Vorstellung haben, weil eben Frauen beides eher selten tun, und es auch nicht öfter tun werden, bloß weil es eine Gruppe Menschen diese Worte so benutzt. Mir fehlt der Glaube daran, daß man menschliches Denken über erzwungene Sprache grundlegend ändern kann.
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Und warum nicht bei der Sprache anfangen? Stellen damit zugänglicher und attraktiver machen? Ist doch ein einfacher Schritt ...
Mir geht es aber grundsätzlich nicht um Jobs/Stellenanzeigen o.ä.
Ich finde es macht Sinn, von Ärzt*innen (meinetwegen auch Ärzten und Ärztinnen) zu sprechen, wenn man auch das weibliche Pendant meint. Sprache wird so einfach viel genauer - denn wenn ich dann wirklich nur männliche Ärzte meine, kann ich das verdeutlichen :-)
Ich glaube schon, dass man menschliches Denken über die Sprache beeinflussen kann. Ob man das erzwingen muss, ist die andere Frage. Den krassen Gegenwind, den es dabei von vielen Seiten gibt, kann ich aber nicht nachvollziehen. Entweder man gendert halt oder man lässt es eben bleiben. Bleibt ja immer noch jedem selbst überlassen.

Zumindest habe ich noch kein Gesetz entdeckt, in dem steht, dass jeder gegendert sprechen und schreiben muss. Dass dies in manchen Bereichen inzwischen gefordert wird, mag sein. Aber wir sind weit davon entfernt, Sprache aufgezwungen zu bekommen.
Das bestimmte Worte verboten werden, ist meiner Meinung nach ein völlig anderes Thema.