Zitat:
Zitat von Antracis
Ich finde den Topf, in den hier alles geworfen wird, schon ziemlich groß.
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Allerdings und es sind auch Themen von sehr unterschiedlichem Gewicht. Das Verbindende dazwischen ist bei vielen dieser Beispiele die Bemühung einer selbsternannten Elite, die moralischen Maßstäbe für eine ganze Gesellschaft festzulegen - was naturgemäß auf Widerstand stößt.
Zitat:
Zitat von Antracis
Im Kern drückt die Sprache unser Denken aus und somit auch unsere Bereitschaft, Rücksicht zu nehmen.
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Das stimmt. Den Fehler sehe ich aber darin, daß eine vorgegebene Sprachregelung noch nie effektiv das Denken verändert hat. Wer Zuwanderer negativ sieht, tut dies unabhängig davon, ob er sie Gastarbeiter, Asylant, Ausländer, Migrant, Mensch mit Migrationshintergrund oder Flüchtling oder sonstwie nennen muß. Wer aber gezwungen wird, seine Sprache, wie der Schnabel gewachsen ist, durch moralischen Druck anzupassen, wird besonders großen Widerstand entwickeln, und seine Haltung eher verfestigen (ggf. wird er höchstens einen anderen Begriff finden, der für ihn die gleiche negative Belegung hat, wie der vorher geächtete). Wenn man etwas verändern will, muß die Sprache der inneren Änderung folgen, nicht anders herum. Oder glaubt jemand, daß in Russland die Menschen nicht mehr den Krieg als solchen wahrnehmen, nur weil sie es nicht so nennen dürfen?