Zitat:
Zitat von tridinski
back on topic:
Der Sekretär des russischen Sicherheitsrats, Nikolai Patruschew, erklärte am Montag, dass die russische Militäroperation in der Ukraine so lange fortgesetzt werde, bis Russland seine Ziele erreicht habe. Man wolle weiter die Zivilbevölkerung vor einem "Völkermord" schützen, die Ukraine "entnazifizieren" und entmilitarisieren. Danach werde die Ukraine zu einer dauerhaften Neutralität zwischen Russland und der Nato verpflichtet, sagte Patruschew.
Quelle: https://www.zeit.de/politik/ausland/...ppenbewegungen
=> mit den Russen gibt es nichts zu verhandeln, die sind im Verlies ihrer eigenen Lügen und Unwahrheiten unrettbar gefangen
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Ich habe den Link gelesen. Gerne hätte ich auch den zitierten Patruschew gelesen, aber bei russischen Nachrichtenagenturen wie Interfax / Tass in den Titeln nichts vom Montag über ihn gefunden. Dabei ist mir allerdings etwas anderes aufgefallen. Zeit, N-TV, Focus berichten dasselbe und geben die gleichen Einschätzungen ab. Sie schreiben alle drei mit Quellenangabe von der Website des "Institute of War" ab.
Zitat:
"Die fast wörtliche Wiederholung Putins ursprünglicher Ziele zu Beginn des Krieges deutet nach Einschätzung des Institute for Study of War (ISW) stark darauf hin, dass der Kreml weiterhin erhebliche territoriale Bestrebungen in der Ukraine hat. Die Analysten des ISW gehen davon aus, dass die russische Regierung sich auf einen langwierigen Krieg vorbereitet, mit der Absicht, größere Teile der Ukraine einzunehmen. Die russische Militärführung bereite sich demnach auf Vorstöße auch außerhalb von Donezk und Luhansk vor.
Dass Patruschew praktisch dieselben maximalistischen Ziele bekräftigt, die Putin vor der Invasion dargelegt hatte, selbst als die russischen Streitkräfte sich den begrenzteren Zielen der Sicherung der Oblaste Donezk und Luhansk zu nähern schienen, erhöhe laut ISW den Druck auf diejenigen, die einen "Kompromiss-Waffenstillstand" oder sogar einen Frieden auf der Grundlage bisheriger russischer Gebietsgewinne für möglich hielten, selbst wenn dies für die Ukraine akzeptabel wäre."
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Das hat bei mir jetzt ein Interesse an diesem Institut geweckt. Es ist offenbar ein von Kimberley Kagan (Neokonservative Militärhistorikern) gegründetes Think Tank, das von der Rüstungsindustrie finanziert wird und das militärische Engagement der USA an kriegerischen Konflikten fördert. Nicht verwunderlich ist, dass dann als Schlussfolgerung alle drei Zeitungen vom ISW übernehmen, dass es keinen Raum für Friedensgespräche gibt, und dieses dann auch hier 1:1 übernommen wird: "mit den Russen gibt es nichts zu verhandeln".
Zitat:
ISW was founded in response to the stagnation of the Iraq and Afghanistan wars, with core funding provided by a group of defense contractors. According to a mission statement on its website, ISW aims to provide "real-time, government-independent, and open-source analysis of ongoing military operations and insurgent attacks". ISW currently operates as a nonprofit organization, supported by contributions from defense contractors[6] including General Dynamics, DynCorp,[7] and previously, Raytheon.......
ISW generally advocates to increase American military involvement in international conflicts. Their political stances tend to align with the business interests of the ISW's funders, whose activities include producing tanks and weapon systems.
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https://en.wikipedia.org/wiki/Instit...e_Study_of_War
Ich möchte damit nur mal darauf aufmerksam machen, wie viele Qualitätsmedien funktionieren und wie Artikel und Schlussfolgerungen zustande kommen, die dann mit 100 % Überzeugtheit hier vorgetragen werden.
Ob das jetzt vom IWS richtig interpretiert ist oder verzerrt und in welchem Kontext die zitierte Erklärung steht, kann ich nicht recherchieren, da ich die Primärquelle, die Erklärung von Patruschew, leider nicht gefunden habe.
Ich habe jetzt die Erklärung von Patruschew gefunden anlässlich einer Konferenz in Chabarowsk (am Amur, Grenze zu China.). Er zählt die zu Beginn von Putin genannten Ziele brav auf (gehört sich so

) und sagt dann am Schluss den Satz (in Googleübersetzung):
Das Endziel der Operation ist laut Präsident die Befreiung des Donbass und die Schaffung von Bedingungen, die die Sicherheit Russlands selbst garantieren. Wenn die Übersetzung stimmt, hat er damit ganz neu und zum ersten Mal ein "Endziel" genannt, wovon das IWS nichts berichtet.
https://ria.ru/20220705/spetsoperatsiya-1800246996.html