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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Putin und die Ukraine
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 15.06.2022, 11:20   #6548
Hafu
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
...
Jedoch: Wie könnte der Krieg zu einem Ende kommen? Wenn Verhandlungen anstehen, muss man die Sache auch aus Putins Perspektive sehen, ob und das gefällt oder nicht.
Letztlich vertrittst du mit deinem Standpunkt die aus meiner Sicht fatal zögerliche Haltung unseres Bundeskanzler Scholz, mit der ich -wie bereits mehrfach geäußert- in keiner Weise einverstanden bin, dem realpolitisch die Ukraine und die Menschen in der Ukraine komplett am Allerwertesten vorbeigehen, da er auch noch nie seit Beginn des Krieges in der Ukraine mit Ukrainern gesprochen hat.
Scholz verzögert seit Beginn der Ukraine-Krise jegliche militärische Unterstützung der Ukraine mit ständig wechselnden Argumenten, um dann wenn es irgendwann einen Waffenstillstand geben sollte, so schnell wie möglich wieder zu einem normalen Geschäftsverhältnis mit Putin zu kommen.

Vor diesem Hintergrund ist dein Standpunkt ja legitim, denn du bist in deinem Denken keineswegs alleine. Rund 40% der Deutschen machen sich Umfragen zu Folge mehr Gedanken über hohe Kraftstoff- und Erdgaspreise als über tote ukrainische Zivilisten und wären für eine schnelle Beendung der Kampfhandlungen, gegebenenfalls auch mit territorialen Zugeständnissen an Russland, dass diese die eroberten Gebiete behalten dürfen.
Ich denke halt anders.

Aus meiner Sicht kann ein stabiler Frieden in der Ukraine nur entstehen, wenn sich Russland aus der Ukraine zurückzieht. Und ich kenne kein realistisches Szenario, in dem Russland dies tun würde, außer wenn sich das militärische Pendel zuungunsten Russlands verschiebt, was wiederum nur vorstellbar ist, wenn der Westen die Ukraine militärisch derartig stärkt, dass sie in der Lage sind, die Russen zurückzudrängen.

Andere theoretisch denkbare Lösungen, wie sie Macron und Scholz (und eben auch dir) vorschweben, nämlich, dass die Ukraine militärisch verliert, weil sie sich eine Fortführung des Krieges nicht mehr leisten können oder wollen wegen zur Neige gehender Waffen oder/und wegen zu schmerzhaften Verlusten in ihren Streitkräften und in ihrer Zivilbevölkerung halte ich für reine Scheinlösungen mit hochgradig instabilen VErhältnissen ähnlich der Situation im Donbas nach dem viel kritisierten Minsker Abkommen.

In den von Russland besetzten ukrainischen Gebieten würde es in dem Fall dauernde Partisanentätigkeit geben, auf die Russland zweifellos mit zunehmender Brutalität gegenüber der Zivilbevölkerung handeln würde, wie es ungewollte Besatzer eben tun (man denke an das Verhalten der Deutschen im besetzten Frankreich oder auch in den Niederlanden von 1941 bis 1945 nach faktischer Beendigung unmittelbarer Kampfhandlungen).