gemeinsam zwiften | youtube | forum heute
Triathlon Coaching
Triathlon Coaching
Individueller Trainingsplan vom persönlichen Coach
Wissenschaftliches Training
Doppeltes Radtraining: Straße und Rolle mit separaten Programmen
Persönlich: Regelmäßige Video-Termine
Mehr erfahren: Jetzt unverbindlichen Video-Talk buchen!
triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Hilfe: Unfall mit Auto 4 Wochen vor Roth
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 02.06.2022, 23:31   #22
svmechow
Szenekenner
 
Benutzerbild von svmechow
 
Registriert seit: 01.09.2021
Ort: Berlin
Beiträge: 1.242
Omg Du armer. Ich habe jetzt nicht die Sachen gelesen, die meine Vorredner*innen geschrieben haben; möglicherweise ist mein Text daher etwas redundant. Ich kann Dir aber aus erster Hand berichten. Dein Unfall entspricht ziemlich genau dem, was ich am 21.12.21 erlebt habe.
Auf dem Weg von der Arbeit umgefahren werden.
Vermutlich sagen dir ganz viele Leute sowas im Stil von „ein Glück ist nicht noch mehr passiert“. Mich hat das immer ziemlich genervt, weil ich das erstens selber wusste und zweitens ich keine große Bereitschaft hatte, mich jetzt auch noch freuen zu sollen. Klar, ich hätte ebenso wie Du auch mausetot sein können, aber man will ja schlicht und einfach gar nicht übern Haufen gefahren werden.

Als Wegeunfall ist das ja, was Deine Versorgung betrifft, ein Fall für die Berufsgenossenschaft (wobei ich natürlich keine Ahnung habe, was Du arbeitest und ob Ihr da eine BG habt). Falls ja: das entspricht realiter der Behandlung wie der eines Privatpatienten incl. aller Therapien usw. Bei längerer AU (was ich Dir nicht wünsche) entspricht das Verletzengeld bei mir zumindest zu 100% meinem Gehalt.

Wenn der Unfallgegner die Unfallverursachung direkt eingeräumt hat, bist Du fein heraus.
Naja fein. Besser wäre heile. Aber Du bekommst dann die Schäden erstattet plus Schmerzensgeld.

Mein dringlichster Rat hier wäre, dass Du Dir wenn nicht eh schon geplant einen Fachanwalt für Verkehrssachen suchst. Dem kippst Du das auf den Tisch. Der macht sowas den ganzen Tag und wird sich wie ein Löwe für Deine Sache einsetzen.

Mein Bike war auch ziemlich ramponiert. Ich bin damit in eine Fachwerkstatt, habe einen Kostenvoranschlag anfertigen lassen. Der belief sich auf 1100 Euro. Reparieren lassen habe ich nur, was für die Sicherheit notwendig war, was unter 100 Eu gekostet hat. Die gegnerische Versicherung hat die volle Summe incl. der Kosten für den KVA getragen; die Differenz ist meins, das ist wie beim KFZ-Haftpflichtfall.

Ferner gab es Schmerzensgeld; die Summen hierfür sind natürlich lächerlich im Vergleich zu dem, was da zB in den USA ausgeschüttet wird und ich hätte liebe keine bleibende Behinderung, die ist das Geld nicht wert. Aber wenn man schon den Schaden hat, dann soll man soviel Entschädigung bekommen wie geht. Und dafür brauchst Du nen Anwalt.

Nun zu Deiner Perspektive mit Roth. Das wird Dir zum jetzigen Zeitpunkt keiner wirklich seriös beantworten können, ob Du physisch und mental dazu fit genug sein wirst. Etwas Trainingsausfall wird es wohl geben.
Leider gibt es keine Wunderheilungen; das letzte Mal, dass von sowas gekündet wurde, war vor 2000 Jahre. Wann immer danach Lahme sehen oder Blinde plötzlich gehen können, handelt es sich um Scharlatanerie - oder aber die angegebene Diagnose stimmt nicht.

Will sagen: jede Verletzung braucht ihre Zeit, aber das weißt Du selber.
Der Start in Roth hängt sicher auch davon ab, wie wichtig es Dir ist, da die beste Performance ever abzuliefern. Das wird vermutlich nix, alleine schon wegen des Trainingsausfalls. Wenn Du einigermaßen fit und trainiert bist, wirst Du das sicher finishen können, sofern Du Anfang Juli einigermaßen heile an die Startlinie kommst.
Ob das dann Deine eigentlich anvisierte Zeit wird, muss bezweifelt werden.

Falls es Dir hauptsächlich darum geht, dieses wunderschönste aller Races zu finishen, würde ich Dir ja Mit machen wollen, auch anzutreten, wenn Du heile aber etwas aus dem
Training bist.
Nicht ganz vergleichbar: ich hatte letztes Jahr 2 Monate vor Roth eine Verletzung am Fuß mit achtwöchiger Laufpause (Juli und august insgesamt so 25 Laufkilometer). Ich hatte meine Haxe zum 4. September einigermaßen auf Vordermann gebracht und bin den Marathon in 03:34 gelaufen.

So. Nun genug. Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute. Schreib mal, was geworden ist. Und nochmal: A N W A L T!!!!!! Mach den Scheiss nicht selber.
svmechow ist offline   Mit Zitat antworten