Lionel Sanders' Resümee zur Weltmeisterschaft ist online:
Thoughts after Ironman World Championship St.George
Eigentlich hören wir nur Dinge, welche die Mitleser hier sowieso schon wissen. Um Kona zu gewinnen, muss man gut laufen können. Das Rennen hat Lionel Selbstvertrauen gegeben.
Vor dem Rennen hat er darauf geachtet, nicht zu viele Verpflichtungen zu haben und sich strikt an Hygieneregeln zu halten, um gesund am der Startlinie zu stehen. Und obwohl er notorischer Spätaufsteher ist, hat er es geschafft, den Tagesrhythmus umzustellen, so dass er früh aus dem Bett kam, sogar ohne Wecker, für den Start um 6:15 Uhr.
Bildinhalt: Der Schwimmcoach ist auch da
Es hätte nichts gebracht, schneller zu schwimmen. Er war in einer Gruppe mit Konkurrenten, die normalerweise vor ihm aus dem Wasser kommen, wie z.B. Ben Hoffman. Wenn die auf der Bremse stehen, macht es für ihn keinen Sinn, zu attackieren. Er hofft darauf, dass die Renndynamik in Kona sich etwas anders entwickeln wird.
Er erzählt das gesamte Rennen nach und wie er sich zurückgehalten hat – alles wie geplant. Das haben wir bereits gesehen und diskutiert.
Bildinhalt: Lionel lässt die anderen ziehen und hält sich an den Plan
Er berichtet von seinem Klamotten-Komplettwechsel und wie er den schon mental auf der Radstrecke vorbereitet hatte: Nicht die Sonnenbrille im Schuh zertreten usw. Er erwähnt potenzielle Toilettengänge und welche Vorteile das Laufoutfit dabei gegenüber dem Einteiler hat, zumal er noch einen Trinkgürtel trägt.
Bildinhalt: Termine, Termine...
Die meiste Zeit im Rennen war er damit beschäftigt, nicht zu überpacen. Das grauenhafte Gefühl, immer wieder im Wettkampf hochzugehen und dann einen Wandertag einlegen zu müssen, war ein guter Lehrer.
Auf den letzten drei Meilen hat er dann rausgelassen, was er sich aufgespart hatte. Wenn er in St. George als Zwanzigster das Rennen beendet hätte, wäre er dennoch mit sich zufrieden, weil er sein Rennen so bestritten hat, wie er es geplant hatte.
Im Gegensatz zu seinem zweiten Platz in Kona im Jahr 2017 als er überzeugt war, dass er im folgenden Jahr gewinnen wird, ist er nun realistischer. Er ist zufrieden mit sich, aber er weiß nicht, ob er gewinnen kann. Es gibt noch viel zu tun. Der Sieg in Kona bleibt das Ziel. Er sagt es zwar nicht explizit, um St. George nicht abzuwerten, aber der ständige Verweis auf Kona macht klar, welche Weltmeisterschaft für ihn die relevante ist.
Bildinhalt: Wie lange es wohl dauert, bis einer sagt, dass Chris Leiferman fett ist...
Er kann sich viel von Kristian Blummenfelt abschauen, was mentale Stärke angeht. Lionel ist mit seiner Radwahl zufrieden. Aus seiner Sicht war es richtig, das leichtere Rad zu fahren.
Es kommt ihm seltsam vor, etwas, das sich anfühlt wie die "Saisonabschlussrede" nach dem ersten Rennen der Saison zu halten, aber so ist es eben. Er bedankt sich bei den Fans und bei Talbot.
Bildinhalt: "Saisonabschlussrede"