Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Warum sollte der wirtschaftliche Ruin Russlands ein Beitrag zum Frieden in Europa sein?
Ich sehe das eher umgekehrt: Ein wirtschaftlich blühendes und sozial ausgeglichenes Europa ist ein Beitrag zum Frieden. Das sehen wir meiner Meinung nach auch bei der Europäischen Union: Sie sollte den Wohlstand seiner Mitgliedsstaaten fördern und brachte uns im Schlepptau den Frieden. Weit mehr als der Kalte Krieg, dessen labile Machtgleichgewichte eine ständige Bedrohung darstellten.
Selbst bitterarme Länder der Dritten Welt leisten sich ein Militär, das ausreicht, um Nachbarländer zu bedrohen. Russland wird auch in einer wirtschaftlichen Krise genug Waffen haben, um den Frieden in Europa zu destabilisieren. Es bleibt eine Atommacht mit Veto-Recht in der UNO.
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Anzustreben, oder sich zu wünschen, oder zu tolerieren, dass es 145 Millionen Menschen wirtschaftlich möglichst schlecht gehen möge – damit habe ich auch moralisch meine Schwierigkeiten. Wie passt das zu unserem Selbstverständnis, wir träten europaweit für unsere Werte ein? Falls das stimmt, müsste das doch auch für die Bürgerinnen und Bürger Russlands gelten. Wenn wir uns wünschen, dass es 44 Millionen Ukrainern möglichst gut, aber 145 Millionen Russen möglichst schlecht geht, für Jahrzehnte, dann stimmt doch etwas nicht.
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Das Problem ist die Verteilung des Reichtums, selbst wenn Russlands Wirtschaft blühen würde, kommt dieser Reichtum ausschließlich einer kleinen Gruppen von Klepto-Oligarchen zu Gute. Reichtum in Russland führt leider weder zur mehr Demokratie etc... da er in den Händen einiger weniger kumuliert wird.
Mitteleuropäer machen den Fehler ihre Geographie und Philosophie 1:1 auf Russland umzulegen, das Land hat jede Klimazone und 6 Zeitzonen, was ein Jakute mit mir geht es gut meint und ein Moskauer verbindet nur das Faktum, daß beide Russen sind, sonst aber schon gar nichts.