30.04.2022, 23:20
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#4863
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Szenekenner
Registriert seit: 13.09.2014
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Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Niemand sagt, man solle Putin einfach gewähren lassen. Zumindest kenne ich niemanden, der diese Ansicht vertritt. Die internationale Gemeinschaft soll der Ukraine beistehen. Eine Meinungsverschiedenheit gib es nach meiner Wahrnehmung lediglich in der Frage der Zielsetzung: Ist ein Waffenstillstand das Ziel oder eine Niederlage Russlands. Dem nachgelagert gibt es dann die Frage nach den richtigen Mitteln.
Das mag das Interesse der USA sein. Unser Interesse ist Frieden in Europa. Wir können der (berechtigten oder unberechtigten) Sorge der Russen, die NATO würde sie bedrohen, nicht damit begegnen, dass wir sie tatsächlich bedrohen*, indem wir uns das Ziel setzen, Russland "idealerweise maximal" zu schwächen. Im Kreml sitzen Leute, die den Westen idealerweise maximal schwächen wollen. Wie soll das zu einem Frieden führen?
Das erste Opfer des Krieges ist stets die Wahrheit. Propaganda gibt es auf beiden Seiten, in unterschiedlichem Maße. Der Ruf nach einheitlichem Auftreten des Westens bedeutet: es sollen sich alle einer Meinung anschließen. So funktioniert zumindest Europa aber nicht.
Die Gefahr einer atomaren Eskalation ist keine russische Propaganda, der man auf den Leim geht. Schön wär’s. Dasselbe gilt für die Gefahr einer Ausweitung des Krieges. Ich habe Sympathie für die emotionale Haltung, Putin ordentlich den Arsch zu versohlen. Wir sollten aber sachlich bleiben und die Risiken dieses Krieges wahrnehmen.
*Mir ist bekannt, dass diese Bedrohung eine Folge des russischen Angriffskrieges ist.
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Sehr gut formuliert, ich bin ganz auf deiner Seite.
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