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Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 28.04.2022, 17:34   #4730
Hafu
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von spanky2.0 Beitrag anzeigen
...
Ein sofortiger Lieferstopp (von Öl +Erdgas) würde hier in Deutschland sicher das Abdriften in eine (starke) Rezession bedeuten mit teilweise unvorhersehbaren Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft und einer hohen Anzahl von Arbeitslosen als Folge. ...
Das würde es ganz sicher nicht, da wir genügend eigene Gasreserven aktuell haben, die bis deutlich in den nächsten Herbst reichen werden, was uns dann entsprechend Luft verschafft um uns auf eine Situation ohne russisches Gas vorzubereiten.

Anschließend gibt es, wenn einzelne Bereiche der chemischen Industrie ihre Produktion unterbrechen müssten, immer noch das Instrument der Kurzarbeit, um Massenarbeitslosigkeit zu vermeiden. Gesunde Unternehmen (und die meisten Chemieunternehmen sind gesund) in Deutschland haben Reserven um Phasen mit Produktionsausfällen zu überstehen.
Firmen, deren Anlagen kaputt gehen würden, wenn man sie nicht mehr mit Gas auf Temperatur hält, wie z.B. Glasschmelzen, würden ja dann über die Bundesnetzagentur ohnehin bevorzugt mit Gas beliefert. Für sowas gibt es ja Gaswarnstufen und Notfallpläne. Einen entsprechenden Podcast mit Detailinfos direkt aus der Bundesnetzagentur habe ich heute ja schon einmal verlinkt.

Wir haben doch in der Pandemie gesehen, dass selbst ein Unternehmen wie die Lufthansa (eines der größten Unternehmen mit zigtausenden Arbeitsplätzen) überleben kann, selbst wenn es monatelang in seinem Kerngeschäft keinen Cent mehr verdienen kann, weil alle Flüge ausfallen).

Auch die Autoindustrie hat Pandemiebedingt wegen unterpbrochener Leiferketten massive Produktionsprobleme seit zwei Jahren, die zwar dazu führen, dass derzeit kaum noch (erschwingliche) Neuwagen in Deutschland erhältlich sind. Aber selbst in dieser Schlüsselindustrie sind weder Stellen gestrichen worden und Arbeitnehmer entlassen worden und es sind noch nichtmal die Gewinne oder Aktienkurse eingebrochen, weil man eben mit den verbliebenen Chips bevorzugt die Modelle baut, mit denen man am meisten Geld verdienen kann.

Beide Beispiele, dass die Lufthansa mit monatelangem Stillstand und tausenden ausgefallenen Flügen und die deutsche Autoindustrie mit massiven Produktionsausfällen und tausenden nicht gebauten und nicht verkauften Autos trotzdem aktuell so gut dastehen würde, hätte vor zwei Jahren zu Beginn der Pandemie niemand vorhergesehen.

Und so wird es (IMHO) auch bei einem Gasstopp laufen: die Unternehmen finden Wege, um Alternativen zu russischem Gas zu finden und -auch wenn es natürlich Schwierigkeiten geben wird, gerade auch beim Heizen im Gebäudebestand- wird es nicht so schlimm werden, wie vor 8 Wochen noch auch von Herrn Habeck befürchtet.

Der Gassstopp wird (IMHO) ohnehin irgendwann kommen: wenn nicht aktiv von Deutschland aus, dann eben von russischer Seite aus, wie heute mal wieder angedroht und in Polen seit Dienstag schon vollzogen.

Scholz hat soeben die Bevölkerung darauf vorbereitet und gleichzeitig auch betont, dass man darauf vorbereitet sei.

Geändert von Hafu (28.04.2022 um 17:41 Uhr).