Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Die sozialen Themen gibt es tatsächlich reichlich, allerdings oft sehr gruppenspezifisch - und viele der problembehafteten Gruppen haben keine öffentlichkeitswirksame Vertretung über die "Blase" der betroffenen Gruppe hinaus; bestenfalls werden Stichworte in die mediale Runde geworfen wie "Minijobs", "Teilzeit", "Pflege", "Inklusion", ohne in die Details der Probleme zu gehen. Schließlich hat die große Mehrheit kein Minijob, braucht keine Pflege, hat keinen Behinderten in der Familie, etc., also interessiert sich für jedes Thema nur eine begrenzte Gruppe. Da gibt es auch wenig politischen Ruhm (oder neue Stimmen) zu ernten, wenn man sich darein vertieft, und die Probleme einer einzelnen Gruppe löst. Dafür setzen dann solche wenig beachtete Gruppen gerne ihre Hoffnung in die, die die etablierten herausfordern, wie in Frankreich bei Melenchon oder LePen.
|
Zur Lösung dieses Dilemmas gab es in der linken Bewegung den Begriff Solidarität.
Das Verständnis davon ist vielen abhanden gekommen, weil diese ganzen Fragen auch nicht mehr als Klassenfragen, sondern wie du ganz richtig sagst, als Gruppenfragen als Problem kleiner Communitys usw. dagestellt werden.
Es wird auch oft gesagt jungen Menschen wollen sich zwar gerne engagieren aber für begrenzte Themen, sie wollen nicht in Parteien und Gewerkschaften eintreten um diese Themen zu bearbeiten, weil sie sich da zu gebunden fühlen.
Diese gruppenüberschreitende Bindungen hin zu einer kritischen Masse, braucht es aber um wirklich etwas zu erreichen und zu verändern.