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Zitat von qbz
In SPON schreibt Sigmar Gabriel, ein Transatlantiker und NATO-Befürworter, über die Möglichkeiten der Diplomatie im Ukrainekonflikt. Ich zitiere daraus mal einen längeren Absatz, weil er Wege aufzeigt, welche sich ausserhalb der Kriegsspirale bewegen. Dass Sigmar Gabriel sich in der Art äussert, hat mich positiv überrascht.
„…… Die Realität aber ist, dass Außenpolitik und Diplomatie nicht auf Dauer von Panzern und Raketen ersetzt werden können. Und dass man auf der Suche nach gewaltfreien Konfliktlösungen den sehr unbequemen und meist auch sehr unpopulären Schritt machen muss, sich in die Schuhe des Gegners zu stellen. Nicht um sich dessen Schuhe anzuziehen, aber um den Raum für denkbare Verständigungen zu vermessen. Gustav Stresemann handelte so und erreichte damit einst die Aussöhnung Deutschlands nach Westen. Willy Brandt erreichte auf diesem Weg die Aussöhnung nach Osten und schuf zugleich“.
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Guter Gedanke von Gabriel. Stresemann hat sich also stellvertretend für den Aggressor Deutschland, der verantwortlich für einen beispiellosen Krieg war, in die Schuhe des Gegners gestellt und erreichte so die Aussöhnung mit dem Westen.
Übertragen auf den aktuellen Krieg müsste sich also der Aggressor Putin die Schuhe der Ukraine anziehen um Raum für denkbare Verständigungen zu vermessen. Eigentlich ganz einfach, oder verstehe ich etwas falsch?
