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Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 05.04.2022, 14:57   #3470
Schwarzfahrer
Szenekenner
 
Benutzerbild von Schwarzfahrer
 
Registriert seit: 15.01.2009
Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 7.701
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Die Kultur und die nationale Identität ist allerdings einem stetigen Wandel unterworfen.
Die nationale Identität ist aber in dem Sinne konstant, als es sich auf die Summe der Geschichte und Kultur eines Volkes bezieht, weit über die aktuelle Variante oder gelegentlichem Wandel mit dem Zeitgeist hinaus. Deshalb kann zwar die Manifestation der nationalen Identität dem aktuellen kulturellen Wandel unterliegen, aber nicht die Identität, die Dazugehörigkeit und der Wert dieser Identität an sich.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Unsere heutige deutsche Kultur und unser nationales Selbstverständnis unterscheidet sich sehr stark von der Zeit unserer Großeltern. Vieles von dem, wofür sie damals zu kämpfen bereit waren, kommt uns heute total Banane vor. Deutschland, Deutschland über alles? So etwas ist uns heute peinlich.
Für den letzten Satz hat wohl über 80 % der Weltbevölkerung kein Verständnis, zumal die meisten Völker, denen ihre Identität wichtig genug ist, um es mit Stolz zu tragen und zu bewahren, diesen Satz nicht als Aggression gegen andere, sondern einfach als Wertschätzung des Eigenen verstehen. Das über Bord zu werfen halte ich für falsch. Übrigens, Deutsche auf den Gebiet des heutigen Deutschland mußten in der Geschichte noch nie ihre nationale und kulturelle Identität gegen Fremde Aggression verteidigen (im Gegensatz z.B. zu den Südtirolern), was eine Erklärung für das mangelnde Verständnis sein dürfte.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Auch wenn die heutigen Ukrainerinnen und Ukrainer für ihre nationale Kultur und Identität kämpfen, werden ihre Enkel für andere Werte stehen und anders leben.
Letzteres ist wahrscheinlich. Der Wert der eigenen Kultur und nationalen Identität bleibt aber in den meisten Völkern gleich, weil dieses eben über die gesamte Geschichte greift; nur in Deutschland wurde nach dem 2. Weltkrieg in dieser Hinsicht vieles zerstört, weil fälschlicherweise die gesamtgeschichtliche Betrachtung der Identität auf die 12 Jahre NS-Diktatur verkürzt wurde.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Nationale Identität und Kultur sind für mich daher wackelige Kriegsgründe, auch weil Russland und die Ukraine hier recht nah beieinander liegen. Wie viele Menschenleben ist dieser Unterschied wert? 10.000? 100.000?
Nationale Identität ist sicher kein Grund, einen Krieg anzufangen, aber ein sehr starker Grund, sich mit allen Mitteln zu verteidigen. Ich wage sogar die Behauptung, daß ein Angriff auf die nationale Identität bei den meisten Völkern eher Menschen zum Kampf motiviert, als die viel abstrakteren Werte von Demokratie oder Meinungsfreiheit. In Diktaturen fügen sich die meisten leichter, als in eine erzwungene Aufgabe ihrer nationalen und kulturellen Identität.
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