Zitat:
Zitat von Klugschnacker
... Am meisten Erfolg hat eine abgewogene Strategie aus Kooperation und Aggression. Das macht die Sache ja so schwer. Reiner Pazifismus führt ebenso in eine Sackgasse wie der Militarismus. Die Mischung macht’s.
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Absolut richtig.
Mit den Milliarden, die Deutschland in den nächsten Jahren in das eigene Militär stecken wird zum Kauf von Kampfflugzeugen, Raketenabwehrschirmen und sonstigen Waffensystemen, könnte man auch viele andere Projekte z.B. im Kampf gegen den Klimawandel, Wohnungsnot in den Städten oder im Bereich der Fahrradinfrastruktur finanzieren 8und man muss das auch tun), aber ohne ein Mindestmaß an Sicherheit vor den eigenen Nachbarn fehlt der Handlungsspielriaum für jedes sonstige Projekt.
Das tatsächlich notwendige Maß an Sicherheit hängt eben stark vom potenziellen Drohpotenzial und der maximal vorstellbaren Bösartigkeit der Nachbarn ab und seit dem 24.2.22 muss man dieses "Mindestmaß an Sicherheit" deshalb komplett neu definieren im Vergleich zu den Jahrzehnten davor.
In einer sehr guten Wohngegend mit wenig Kriminalität kann man auf Alarmanlagen, teuere einbruchgeschützte Wohnungstüren und Gittern vor den Fenstern ohne weiteres verzichten, die in anderen Wohngegenden absluter Standard sind und man dann dort zusätzlich zur Polizei auch noch private Sicherheitsdienste benötigt, wie z.B. in manchen Gegenden Südafrikas.
Genauso verhält es sich im großen Maßstab auch im Verhältnis von Staaten untereinander:
Mitteleuropa war ziemlich lang eine sehr gute, sichere Wohngegend, wo Gitter vor den Fenstern (in Form eines verteidigungsstarken Militärs) eher als Anachronismus angesehen wurden, und hat diesen Status jetzt erstmal verloren.