Zitat:
Zitat von merz
...- früher sei er noch als stiller Diplomat aufgetreten, dass nutze aber in Deutschland nichts.
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Da hat Melnyk doch absolut recht.
Die Ukraine hat mindestens seit letzten Herbst über Monate hinweg -mit diplomatischer Zurückhaltung- Deutschland um militärische Unterstützung gegen einen möglichen Angriff Russlands gebeten.
Der Wunsch wurde von Großbritannien, Frankreich und nahezu allen anderen EU-Ländern erhört, die dann auch Verteidigungswaffen lieferten. Großbritannien flog sogar noch Umwege bei seinen Waffenlieferungen, um den deutschen Luftraum zu umgehen.
Erst nach dem russischen Angriff, als Melnyk lauter (und der Druck der NATO-Bündnispartner größer) wurde, hat Deutschland seine Position revidiert und -in bescheidenen Umfang Flugabwehr und Panzerabwehrwaffen) an die Ukraine geliefert.
Die hartnäckige Verweigerung Deutschlands, Waffen an die Ukraine zu liefern ist umso peinlicher, wenn man berücksichtigt, dass kein Land der Welt in den letzten Jahren mehr Devisen an Russland überwiesen hat, und somit mehr dazu beigetragen hat, dass Putin überhaupt sich seine Militärmaschinerie in dieser Größe leisten kann.
Wenn die deutsche Position vor dem 24.2. richtig gewesen wäre, dann hätte die deutsche Ukraine-Politik ja keine Kehrtwende danach betreiben müssen. Die einzige namhafte PolitikerIn Deutschlands, die keiner Fehleinschätzung hinsichtlich des wahren Charakters von Putin und hinsichtlich der Gefahrenlage in der Ukraine unterlegen ist und die nicht jetzt anders reden muss als sie es im letzten Sommer schon getan hat, ist Annalena Baerbock.