Durch die persönliche Brille:
Wir haben die letzten 5 Jahre stetig in Russland investiert und dort Geschäft aufgebaut. Anfangs natürlich nur Verluste und keine Gewinne gemacht. Aber da ist ja normal. Die letzten zwei Jahre fingen die Investitionen an Früchte zu tragen und seit einem knappen Jahr haben wir dort einen eigen Vertriebsmitarbeiter bei einem Partner. Die Dinge entwickeln sich gut, der russische Partner ist professionell und zuverlässig, auch die Zahlungsmoral stimmt. Aus Geschäftspartnern sind Geschäftsfreunde geworden. Am Telefon sagt der GF des russischen Partners heute, sie seien alle geschockt und hätten nicht damit gerechnet, dass Putin wirklich so weit geht.
Wenn der Ausschluss aus dem SWIFT Network kommt, spätestens dann, können wir die budgetierten Umsätze aus dem Russlandgeschäft vergessen. Ob wir die freien Produktionskapazitäten anderweitig unterbringen können, bleibt abzuwarten. Ebenso bleibt abzuwarten, wie sich die Ukrainekrise auf die Investitionsbereitschaft der europäischen Industrie auswirkt, von der unser Geschäft indirekt abhängig ist.
Ich habe schön langsam die (unternehmerische) Schnauze voll, echt: Zuerst der Käse mit dem Brexit, dann die Pandemie und jetzt dieser Irrsinn. Von Eurokrise, Trump, China, Klima- und Mobilitätswandel und sonstige Verwerfungen ganz zu schweigen.
P.S. Die gute Nachricht ist, dass es den Eltern einer ukrainischen Mitarbeiterin soweit gut geht.