Zitat:
Zitat von Wasserbüffel
Ein vereinfachtes Modell der variablen Abrechnung existiert bereits seit etlichen Jahren mit dem Angebot von Hochtarif/Niedertarif. Das sollte den Verbraucher motivieren möglichst in lastschwachen Zeiten (in der Nacht/Wochenende) Strom zu verbrauchen.
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Das hatten wir in den Neunzigern in unserer Mietwohnung. Die Grundgebühr für den zweiten Stromzähler war doppelt so teuer, wie alles, was wir an Strom hätten sparen können; die Billigtarife fielen auf nachts, wo sich Nachbarn bedankt hätten, wenn wir die Waschmaschine im Schleudergang hätten laufen lassen (und wer hat Lust morgens vor der Arbeit noch Wäsche aufzuhängen...). Es war damals wohl vor allem für die Besitzer von Nachtspeicherheizungen gedacht, da mag es sich gelohnt haben. Wir haben es schnellstmöglich gekündigt, und genossen, selbst zu bestimmen, wann wir was tun. Noch variabler war es übrigens in Rumänien, wo wir die Waschmaschine dann laufen ließen, wenn es überhaupt Strom gab.
Ich sehe also aus meiner Erfahrung keinen Gewinn darin, daß mein Verbrauchsverhalten von zeitvariablen Verfügbarkeit von Strom bestimmt wird. Das wesentliche Sparpotential liegt in meinen Augen darin, ob man überhaupt Strom verbraucht und wie effiziente Geräte man benutzt, nicht darin, wann man es tut.
Ich passe meine Urlaubsfahrt gerne mal an die Stausituation oder an Wetter an, und fahre auch mal einen Tag oder eine Woche früher oder später. Aber Waschmaschine, Kochen u.ä. sind Alltagsnotwendigkeiten, die frei nach Bedarf möglich sein müssen, auch für Geringverdiener.