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Alt 18.02.2022, 19:49   #59
schnodo
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Registriert seit: 28.10.2011
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Zitat:
Zitat von svmechow Beitrag anzeigen
Daher die Frage an all die gescheiten Menschen da draußen: was kann getan oder gelassen werden, um den inneren Widerstand gegen das Wasser und dadurch den Widerstand des Wassers gegen mich zu reduzieren???
Ich bin vermutlich ein denkbar schlechter Ratgeber, weil ich es liebe, im Wasser zu sein. Das Schwimmen vor knapp 15 Jahren für mich entdeckt zu haben, war eine der schönsten und nachhaltigsten Erfahrungen. Und ich bin von Haus aus ein richtig beschissener und langsamer Schwimmer. Fortschritte, die andere in Wochen oder Monaten gemacht haben, dauerten bei mir Jahre. Aber das plagt mich nicht, weil der Weg so schön ist. Mein Herz öffnet sich, Sorgen und Ärger verblassen, schon wenn ich nur auf dem Weg ins Schwimmbad bin.

Es gibt allerdings andere Dinge, die vielleicht nützlich für mich wären, gegen die ich eine tiefe Abneigung habe. Und diese Dinge lasse ich dann überwiegend bleiben bzw. betreibe sie nur im absolut notwendigen Maß. Meine ernstgemeinte Frage ist also: Warum belässt Du es nicht beim aktuellen Zustand und tust beim Schwimmen nur das Nötigste, um nicht zu ertrinken, korrigierst mit Willenskraft eventuell gravierende Technikfehler, und räumst dann wie gewohnt von hinten ab? Was stört Dich an dieser Option?

Wenn Du tatsächlich den Hass gegen das Schwimmen ablegen willst, solltest Du aus meiner Sicht zuerst aufhören, das Mantra "ich HASSE Schwimmen" aufzusagen. Practice makes permanent.

Und dann hilft aus meiner Sicht die Vertrautheit. Das, was man kennt, was man oft tut, das mag man in vielen Fällen auch. Menschen mögen Gewohnheit. Wenn Du es zur Gewohnheit machst, oft und regelmäßig zu schwimmen, wirst Du vielleicht ganz überraschend nach einigen Monaten feststellen, dass Dir das Schwimmen gar nicht mehr so ätzend vorkommt. Mach es Dir dazu halt nicht zu schwer: Wenn das Wasser Dir zu kalt ist, dann sorge dafür, dass Du durchs Aufwärmen oder von einer langen heißen Dusche so erhitzt bist, dass Du Dich nach Abkühlung sehnst. Schwimm zur Not auch im Schwimmbad mit Neo. Ridicule is nothing to be scared of.

Frage andere, die unglaublich gerne schwimmen, was sie am Schwimmen so lieben und versuche, Dich in sie hineinzuversetzen, am eigenen Körper zu erfahren, was das sein könnte. Male Dir aus, wie es sein wird, wenn Du Spaß am Schwimmen hast. Wie fantastisch wäre es, schneller schwimmen zu können, im vorderen Drittel aus dem Wasser zu kommen?

Alternativ könnte ein Schocktherapie helfen: Melde Dich zu einem einwöchigen Schwimmcamp irgendwo im Süden an, wo Du nicht fliehen kannst. Mit etwas Glück nimmt Dich die Gruppendynamik so mit, dass Du plötzlich Freude am Schwimmen hast. Ich erwähne das, weil ich kürzlich auf Teneriffa bei einem Schwimmcamp war, wo für meinen Geschmack sehr viel geballert wurde. Eigentlich so gar nicht mein Ding, schon gar nicht nach kompletter Sportpause in Pandemie-Länge. Und dennoch bin ich am letzten Tag mit Flossen an den Füßen (Thema: "Hyperspeed") von der Woche ausgelaugt und mit letzter Energie in 14,7 Sekunden durchs 25-Meter-Becken gezappelt, innerlich brüllend wie ein Gestörter, und fand es (hinterher) geil und voll befriedigend.

Viel Glück, viel Spaß und berichte gelegentlich mal, ob sich irgendwas geändert hat und warum es sich geändert hat – oder auch nicht.
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Geändert von schnodo (18.02.2022 um 19:55 Uhr).
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