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Zitat von merz
...derweil streut die USA die Information, die Invasion sei für Mittwoch geplant ……
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Mir ist nicht ganz klar, warum die USA derartige Informationen streuen, obwohl s
elbst die Ukraine, die mutmaßlich über detailliertere Infos verfügen und die Hauptbetroffener einer derartigen russischen Aktion wären, diese Gefahr derzeit anders einschätzen
Putin hat mehrere Teilziele der von ihm aufgebauten Drohkulisse erreicht, bzw. ist kurz davor sie zu erreichen:
Der Öl- und Gaspreis ist gravierend angestiegen und sorgt seit Monaten für stabile Einnahmen aus dem Rohstoffverkauf (auch aus Geschäften mit den USA übrigens, die russisches Öl in erheblicher Menge beziehen).
hochkarätige Staats- und Regierungschefs geben sich in Moskau derzeit die Klinke in die Hand wie noch nie in der gesamten Regierungszeit von Putin. Allein das streichelt die Seele eines egomanischen Autokraten, wie Putin.
Die Ukraine wird in absehbarer Zeit mit Sicherheit kein NATO-Mitglied werden, selbst wenn der Westen dies Putin nicht schriftlich zusichern kann und die Ukraine selbst dies will. Die NATO versteht sich als Verteidigungbündnis und expandiert bewusst nicht in Krisenregionen (hat dieses Prinzip bei früheren Beitritten auch stets beibehalten).
Andererseits haben sich durch die internen Abstimmungsprozesse des Westens sowie durch die umfangreichend Waffenlieferungen vieler anderer Staaten an die Ukraine(abgesehen von Deutschland hat die Ukraine in den letzten Monaten Waffen aus GB, Frankreich, USA und vielen anderen Staater erhalten) die Kosten für Russland für eine "gelungene" Invasion erheblich erhöht.
Die russische Bevölkerung selbst ist kriegsmüde und hat kein Interesse an einem neuen Krieg. Eine bewusste Eskalation des Ukrainekonflikts könnte Putins Position innenpolitisch schwächen.
Die zusammengezogene Anzahl an Soldaten an der Ukrainischen Grenze
genügt (laut von mir nicht überprüfbarer Einschätzung von Militärexperten) bei weitem nicht für eine (komplette) Invasion in einen derart großen und (s.o.) vom Westen unterstützten Staat wie die Ukraine. Dafür wären statt 100 000 Soldaten eher um die 400 000 Soldaten und entsprechende Menge an militärischer Ausrüstung notwendig
--> ich rechne nicht mit einem Angriff von Russland zum gegenwärtigen Zeitpunkt: Russland könnte allenfalls eine gravierende Grenzverletzung veranstalten und selbst für diese wäre der zu zahlende Preis schwer kalkulierbar (auf jeden Fall würde das dazu führen, dass der Westen sich dann angesichts einer äußeren Bedrohung innerhalb der Staaten einigen würde und z.B. Deutschland seine Außenseiterposition der Ablehnung von Waffenlieferungen an die Ukraine nicht mehr aufrecht erhalten könnte).
Putin ist in einer komfortablen Position aktuell und steht nicht unter Handlungsdruck. Eines seiner Ziele ist ja stets die Destabilisierung des Westens: deshalb versucht er ja auch Wahlen durch Hacker und programmierte Bots zu beeinflussen, lässt Russia Today die Querdenkerszene unterstützen und vieles mehr. Es spricht vieles dafür, dass er einfach die aktuelle Drohkulisse so lange wie möglich (unter Umständen jahrelang) aufrecht erhält und somit versucht mit geringem Risiko den größtmöglichen Nutzen aus der Krise zu ziehen..