Mein Senf zum Thema Schwimm-TSS:
1. der TSS wird über einen einzigen Schwellenwert (Schwellenpace) berechnet, das funktioniert halbwegs gut, solange eine Korrelation zwischen Belastung und Geschwindigkeit besteht. Beim Laufen oder Radfahren funktioniert das gut, beim Schwimmen aber gar nicht. Ich hab so ein Dauerschwimmtempo, das ich gut über längere Strecken halten kann. Schwimme ich nur 10s/100m langsamer, dann komme ich nach 1h frisch gebadet und komplett entspannt und erholt aus dem Wasser. Schwimme ich 10s/100m schneller, dann muss ich paddeln wie ein Stier und bin nach 20min platt. Eine große Spanne in der Belastung ergibt nur eine kleine Variation in der Geschwindikeit, da versagt die Berechnung des TSS über eine angenommene Schwellenpace komplett.
2. Schwimmen belastet ganz andere Muskelgruppen. Extrembeispiel: du machst Bankdrücken bis sich die Hantel biegt und läufst Marathon. Was hilft es jetzt, den TSS vom Bankdrücken in dem Marathontrainingplan zu berücksichtigen? Abgesehen vom Stress auf das ZNS und gewisse Stoffwechselprozesse hat das Bankdrücken einfach keinen Einfluss auf das Lauftraining. Beim Triathlon geht 90% der Belastungsdauer über die Beine (Rad, Lauf), da macht es für mich wenig Sinn größere TSS Werte aus dem Schwimmen (Stress für Oberkörper) mitzuberücksichtigen. Bei einer Stunde Schwimmen meldet mein Garmin 40-50sTSS, das finde ich in Ordnung, um die Schwimmbelastung im Trainingsplan zu berücksichtigen. Mehr würde ich (Als Triathlet) in Schwimm-TSS Werte aber nicht hineininterpretieren wollen. Bei einem reinen Schwimmer, für den die Schwimmbelastung natürlich die entscheidende Steuergröße ist, sieht das ganz anders aus.
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