Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Hier die Definition von "Held" laut Wikipedia:
[indent]Ein Held bzw. eine Heldin (althochdeutsch helido) ist eine Person, die eine Heldentat, also eine besondere, außeralltägliche Leistung vollbracht hat. […]
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Der Begriff des Helden ist ja aus der Antike tradiert. Den Helden zeichnet deutlich mehr aus als dieser Wikipedia Auszug (die Problematik mit Wikipedia dürfte ja hinlänglich bekannt sein).
So könnte man beispielhaft anführen:
- Der Begriff muss via Perspektive, Umfeld, Bewertungskrieteiren kontextualisiert werden
- Heldenhaft ist das Individuum, wenn es sich per Tat aus der Masse hervorhebt und Bewunderung hervorruft
- Aus der Antike heraus: Angeborene Besonderheiten aufweisen, die als Zeichen für Stärke und ihre Sonderstellung gesehen werden (göttliche bzw. königliche Abstammung und übermenschliche physische Kräfte)
- Betrachtung des Begriffs im Wandel der Zeit bis ins postheroische Zeitalter hinein (jede Figur kann per Einzeltat zum Alltagshelden werden)
- Die Bedingung der Andersartigkeit als Bedingung des Heldenhaften kann durchaus in Zweifel gezogen werden, da es objektivere Kriterien gibt, z. B. Einsatzbereitschaft, humanitäres Handeln, Solidarität
- Fehlinterpretation in der heutigen, ich-bezogenen Gesellschaft (z. B. übersteigerter Individualismus, mediale Selbstinszenierung)
Die Beurteilung, ob es sich bei Ulle nun um einen Helden handelt überlasse ich dann lieber den Sporthistorikern.
In jedem Fall aber finde ich, dass er einem kräftig leid tun kann und er trotz aller Verfehlungen in der Außenwirkung für den Radsport / Ausdauersport nicht nur negatives, sondern auch viel positives bewirkt hat.
Ich für meinen Teil wünsche ihm menschlich alles Gute!