Ich hab' aus einem alten Stahlrahmen meiner Frau (bisschen hochwertigerer Rahmen von Pinarello; ihr erstes Wettkampfrad; BJ 1993) vor einigen Wochen ein (weiteres) Schlechtwetterrad zusammengeschraubt.
War zwar extrem mühsam das alte Campa-Tretlager aus dem Rahmen zu bekommen, das wohl dort irgendwie festgerostet oder durch Salzwasser/ Schweiß verklebt war, aber mit viel Mühe und Schraubstockeinsatz habe ich es irgendwie hinbekommen.
Weil der Lack viele kleine Macken hatte und auch nach gründlicher Reinigung nicht mehr wirklich adrett augesehen hat, habe ich den Rahmen mit Carbonfolie foliert und neue bzw. halbwegs neue Komponenten dran geschraubt, von denen das meiste eh von Upgrades anderer Räder bei uns in der Werkstatt rumlag.
Sibi hat die Problematik der Bremsen ja schon angeschnitten: selbst die billigsten aktuellen Shimano-Felgenbremsen sind um ein Vielfaches besser als selbst Record oder Dura-Ace-Felgenbremsen aus den 90ern.
Bei den Schaltkomponenten ist es ähnlich. Das eine betrifft halt die Sicherheit, das andere den Fahrspaß. Mit modernen Komponenten funktioniert so ein alter Rahmen auf jeden Fall wieder astrein. Die neueren Laufräder sind etwas breiter als die Laufräder aus den 90ern, aber es ist keine Problem so einen Stahlrahmen um ein paar mm aufzudehnen um halbwegsmoderne (natürlich keine superbreiten) Laufräder einzubauen.
Ist jetzt ihr viertes Schutzblech-Commuterrad, was nur oberflächlich betrachtet sich überflüssig anhört. Jemand, der regelmäßig in die Arbeit fährt, braucht gerade im Winter idealerweise mehrere Räder, wenn er nicht ständig Laufräder wechseln will: Rennrad mit Schutzblechen für normales, nass-kaltes Wetter, einen Crosser mit Stollenreifen für Neuschnee, einen Crosser mit Spikes für überfrierende Nässe und ggf. noch ein Ersatz-Fahrrad, wenn man früh beim Rausschieben merkt, dass man einen Platten/ Schleicher hat und es zum Flicken zeitlich zu knapp ist.
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